Review

Mit „Never talk to Strangers – Spiel mit dem Feuer“ präsentiert sich der x-te misslungene Versuch eines Psychothrillers.
Dr. Sarah Taylor (Rebecca De Mornay) ist Psychologin, die Strafgefangene begutachtet. Ihr neuester Patient ist Max Cheski (Harry Dean Stanton), ein Sexualstraftäter, der angeblich unter einer multiplen Persönlichkeit leidet. Harry Dean Stanton gibt sich auch gleich Mühe möglichst abgewrackt, schmierig und unsympathisch zu wirken, doch trotzdem bleibt die Gespräche der beiden vollkommen ohne Spannungen oder Reiz.
Sarah selbst hat Angst sich zu binden, seitdem sie vor einem Jahr von ihrem Ex-Freund verlassen wurde. Auch mit ihrem Vater versteht sie sich nicht mehr und lediglich ihr Nachbar Cliff Raddison (Dennis Miller) ist ihr einziger Freund. So weit, so unoriginell. Das arme Frauchen mit psychischem Knacks in der Not (ich weiß, das klingt beleidigend), das gab’s schon zu oft – und sehr oft besser.

Dann lernt Sarah den etwas aufdringlichen Tony Ramirez (Antonio Banderas) kennen. Dieser ist zwar ein wenig geheimnisvoll, aber trotzdem entsteht bald eine glückliche Beziehung zwischen den beiden. Doch dann passieren seltsame Dinge: Sarah bekommt verwelkte Rosen, man bedroht sie und ihre Katze wird ermordet. Wer steckt hinter diesem Treiben?
„Spiel mit dem Feuer“ ist von vorne bis hinten unterdurchschnittliche Videoware. Trotz der bekannteren Schauspieler (allerdings war Banderas da noch kein Star, weshalb sein Name im Vorspann erst De Mornay genannt wird) findet man kein Anzeichen von großem Kino in dem Streifen. Da wären zudem noch die billigen Ködertricks, wie z.B. einige kurze Erotikeinlagen, die aber vollkommen harmlos sind.
Die Handlung geht nur das Standard Schema für Thriller durch und enttäuscht auf ganzer Linie. Vor allem die Aneinanderreihung von bekannten Elementen wie den obligatorischen dunklen Stellen in der Vergangenheit der Heldin, das Schießtraining (wo die Heldin plötzlich Talent beweist) oder eben die Ermordung des Haustiers laden zum Gähnen ein. Zudem wirkt vieles hastig aneinandergereiht, was wohl an der sehr kurzen Laufzeit liegt.

Standard, aber wenigstens routiniert umgesetzt ist der Kreis der Verdächtigen. Der mysteriöse Lover, der Sexualverbrecher mit Beziehung nach außen, der übereifrige Anwalt des Verbrechers, der etwas eifersüchtige beste Freund und Daddy, der auch noch ein Geheimnis hat. Doch immerhin kommt es kurz vor Schluss noch zu ein, zwei sehr überraschenden Wendungen, was den Film dann aber auch nur noch graduell verbessert.
Der komplette Film ist auf Rebecca DeMornay zugeschnitten, aber diese agiert bestenfalls routiniert. Banderas darf seinen Charme als Latin Lover spielen lassen und wirkt zwischendurch sogar wirklich gut, aber nicht immer. Harry Dean Stanton ist in immer der gleichen Art (im Verhörzimmer, kettenrauchend und aussehend wie der letzte Mensch) etwas albern, aber OK.

Unoriginelles Filmchen ohne Glanzlichter oder Spannung. Da hat jeder der Akteure schon sehr viel bessere Filme gemacht.

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