Hier ist er nun, der Film an den Jennifer Aniston nicht erinnert werden will und der Warwick Davis eine sichere Dauerbeschäftigung bescherte. Und wahrlich, man kann beides meisterlich nachvollziehen, Mark Jones, der sich später noch mit dem thematisch fast identischen "Rumpelstiltskin" blamierte, greift vollends in die Slasher-Mottenkiste um einen von vorn herein kalkulierten Serien-Kult zu etablieren. Da gibt's zum einen den bösen Gnom mit Fantasy-Bezug, der von Warwick Davis verkörpert wird, eine Stadtgöre (Jennifer Aniston), die aufs Land kommt, den scharfen Bauernburschen, der ausschaut als wäre er den Chippendales verloren gegangen, ein neunmalkluges Blag und seinen geistig behinderten großen Freund. Diese ganzen flachen Z-Film-Charaktere werfe man in einen Topf mit einem Drehbuch, das einen Fünfjährigen unterfordern würde, und schon ist ein Film fertig!!
Wenn das Ganze bloß nur ansatzweise unterhaltsam wäre, könnte das Rezept aufgehen. Man hatte wohl nicht bedacht, dass Trash nicht sofort guter Trash wird, wenn der Killerzwerg unentwegt beim Morden Pumuckel-Reime von sich gibt, bei denen sich selbst Gustl Bayerhammer im Grab übergeben müsste. Qualitativ haut "Leprechaun" so derbe in die Vollen, dass selbst hartgesottene Leser des US-Magazins Fangoria ihn posthum zum schlechtesten Horrorfilm des Jahres 1993 wählten. Und watt soll ich sagen? Zu Recht!!! Allerdings gibt es hier einiges zu entdecken: Ganz vorne steht da die Erkenntnis, dass Warwick Davis uns besser als Ewok Wicked oder gar als Willow gefallen hat und besser dabei geblieben wär. Zweiteres wäre die Überzeugung hinter Kinderdreirädern gar Fürchterliches zu vermuten. Zu guter Letzt ist da dann noch Jennifer Aniston, die wohl nie die Rolle in "Friends" bekommen hätte, wenn die Produzenten vorher dieses Kasperletheater gesehen hätten. Ihr sämtliches Minenspiel und wildes Gestikuliere hat sich in 11 Jahren kein bisschen verändert und man merkt erstmal, was sie für eine schauspielerische Nullnummer ist. Ja, "Leprechaun" könnte durch ihr Mitwirken auch auf Unbedarfte wie eine neue Folge der "Friends" scheinen! Insgesamt kann man seine Zeit mit 90 Minuten "Leprechaun" verplempern, aber sich zum hundertsten mal "Freitag der 13." anzuschauen macht mehr Sinn und ist spannender.
3/10