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Der Horrorfilm hat ja nahezu jedwede Form von Monster ausgereizt, sodass die „Leprechaun“-Reihe einen gewissen Exotenstatus genießt.
Der Leprechaun (Warwick Davis) beschützt, wie man es aus der alten irischen Legende weiß, einen Pott voll Gold. Den nimmt ihm jedoch ein amerikanischer Geschäftsmann ab, als er den Leprechaun fängt. Doch dieser ist kein nettes Fabelwesen, sondern macht sich mit Mordseifer daran sein Vermögen zurückzuholen: Der Mann erleidet einen Herzanfall, seine Frau stirbt, doch der Leprechaun wird in einer Kiste eingeschlossen. Ein ganz netter Opener, der die wichtigsten Regeln erklärt, aber nicht allzu gruselig wirkt, da der Leprechaun keine sonderlich bedrohliche Kreatur ist.
10 Jahre später bezieht Stadtteenie Tory Reding (Jennifer Aniston) mit Vater das Haus, das noch von drei Anstreichern (ein Blag, ein geistig Zurückgebliebener und ein Posterboy) auf Vordermann gebracht werden soll. Unglücklicherweise befreit man den Leprechaun…

Was dann folgt ist das übliche Gerangel zwischen Monster und den geistig weniger Gereiften. Also muss Papi nach Koboldbiss ins Krankenhaus und ist damit raus aus der Geschichte, Mitglieder des verbliebenen Quartetts stolpern über das Gold und haben von da an den Leprechaun erst recht am Hacken kleben. Kennt man zur Genüge, wie schon in „Night of the Living Dead“ wird das Haus zum hart umkämpften Platz, doch schlussendlich kann man den mörderischen Gnom in die Schranken weisen.
Großartiger Stoff oder innovativ ist die Chose sicher nicht und es fehlt vor allem an einem: Echtem Grusel. Der Leprechaun ist zwar durchaus mörderisch, darf aber nur Randfiguren dahinmetzeln und derer auch nur vier. Da die Hauptcharaktere nie in ernsthafte Gefahr geraten, ist die Spannung nicht so groß, denn Schlimmeres als ein paar Kratzer haben sie nie zu befürchten. Brauchbare Schockeffekte erzeugt Mark Jones auch nur ein oder zwei, die immerhin sitzen, doch insgesamt holt er recht wenig aus dem Szenario heraus.
Wesentlich besser sind da die Effekte geraten, angefangen beim Make-Up des Leprechaun, welches der sonst eher freundlichen Legendenkreatur eine wirklich fiese Aura verpasst. Auch die Goreeffekte können sich sehen lassen, z.B. wenn der Leprechaun das Motto „Auge um Auge“ wörtlich nimmt oder zerfließt, doch angesichts des niedrigen Bodycounts sind die FX eher dünn gesät. Doch was es zu sehen gibt ist Old School und handgemacht, sodass man nicht allzu sehr meckern kann.

Was „Leprechaun“ dann trotz des Spannungsdefizits rettet, das ist der Humor: Der Kobold reißt fiese Witze, die zwar nicht so gut wie Sprüche eines Freddy Krüger sind, aber dennoch den Film auflockern. Im O-Ton sorgt der irische Akzent des Übelwichts noch für zusätzliche Belustigung und ein paar nette Wortgefechte (z.B. über den Verzehr toter Kühe) legt man auch den menschlichen Figuren in den Mund. Am lustigsten ist jedoch die Titelfigur, wenngleich der Humor stellenweise ins Trashige abdriftet, z.B. wenn der Leprechaun mit einem Kinderdreirad losrast.
Schauspielerisch ist „Leprechaun“ dann allerdings auf dem Niveau des ordinären direct to video Horrors. Jennifer Aniston spielt noch recht klischeehaft die verzogene Göre, Ken Olandt hat wenige Gesichtsausdrücke parat und auch die Clique der Nebendarsteller spielt auf Autopilot. Allenfalls Warwick Davis als Bösewicht kann noch punkten, denn verleiht dem kleinen Bösewicht noch einigen Witz und Charme.

Bleibt mittelmäßiger B-Horror, der dank einigen Witzes und der Effekte passabel unterhält, doch deutlich spannender sein könnte, von den eher mäßigen Darstellerleistungen mal ganz zu schweigen.

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