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1992 inszenierte Mark Jones einen auf der irischen Koboldlegende basierenden Slasher, der gar zu einem kleinen Kultfilm im Horrorgenre avancierte und überraschend viele Fortsetzungen nach sich zog. Wenngleich sich inhaltlich kein außergewöhnliches Muster abspielt, besitzt "Leprechaun" durchaus genug Eigenheit, um sich vom alltäglichen Horroreinheitsbrei abzuheben.

Zum einen ist dies natürlich der Kobold selbst, dessen Mythos ihm einige besondere Eigenschaften nachsagt. Magische Kräfte oder ein Sauberkeitstick, wenn es um Schuhe geht, sind nur einige Merkmale des Unholdes. Ungebrochen ist nicht zuletzt die Liebe zu seinem Gold. Und kommt ihm einmal eine Münze abhanden, so ruht er nicht eher, bis auch das letzte Goldstück wieder in seinem Besitz ist. Seine Mittel gehen dabei aber nicht mehr wirklich konform mit den irischen Kindermärchen und fallen bisweilen mitunter drastisch aus. So bot sich für Mark Jones ein ums andere Mal die Gelegenheit, ansehnliche Effekte einzubauen. Gepaart mit einigen verbalen Albernheiten des heimtückisch mordenden Zwergs ergibt sich ein recht atmosphärisches Trashgemisch, das mit Jennifer Aniston sogar ein Hollywoodsternchen, das hier allerdings kaum gefordert wird, in einer früheren Rolle aufzuweisen hat. Zum heimlichen Star jedoch wurde Warwick Davis, der mit der exzellent eigenwilligen Darstellung des Leprechauns seine persönliche Paraderolle fand.

Erstzunehmen ist das gesamte Unterfangen nun letztendlich natürlich nicht. Auch kennt die Horrorwelt deutlich spannendere Werke. Doch die Mischung aus gutem Trash, vereinzelten, herberen Effekten und der irischen Koboldlegende als ungewöhnlichen Rahmen verhilft "Leprechaun" schließlich zu ganz ansprechender Kurzweil und Unterhaltsamkeit.

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