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Nach 8 Jahren wurde tatsächlich noch eine Fortsetzung zum Horrorfilmklassiker "Rosemary´s Baby" gedreht. Der Film hatte keinen allzu großen Erfolg und ist nur wenigen Leuten bekannt. Der Cast wurde beinahe komplett ausgetauscht, immerhin konnte Ruth Gordon für die Fortsetzung gewonnen werden.

Die Fortsetzung setzt da an, wo der erste Teil aufgehört hat. Rosemary entscheidet sich dafür das Kind großzuziehen. Dann folgt bereits der erste Zeitsprung: Adrian ist nun 8 Jahre alt, als Rosemary entscheidet mit ihm durchzubrennen - in der Hoffnung das er seinem Schicksal so entzogen werden kann. Doch Adrian zeigt immer wieder erste Anzeichen seiner übernatürlichen Fähigkeiten. Dabei bringt er auch zwei andere Kinder um, die ihn mobben, indem er ihnen das Genick bricht. Und auch die Sekte aus dem ersten Teil will ihn nicht aufgeben und setzt Rosemaries Ex-Mann auf ihn an. Im Verlauf des Films wird Adrian schließlich als junger Mann gezeigt, der mit seinem Schicksal hadert, immer wieder in die Nähe der Sekte gerät und seine Fähigkeiten zeigt, aber das alles eigentlich nicht will...

Ich gebe zu, am Anfang hat ich nicht wirklich viel von dem Film erwartet. Fortsetzungen zu Horrorfilmen gehen in den meisten Fällen schief, vor allem wenn sie noch so spät nachgereicht werden. Zudem war vom Cast kaum noch wer übrig gewesen. Doch das schadet dem Film nicht. Zwar rückt im Laufe des Films immer mehr der junge Adrian in den Mittelpunkt des Geschehens, wodurch Rosemary selbst nur noch zur Nebenrolle wird, doch gerade dadurch wird der Film sehr spannend. Stephen McHattie überzeugt absolut in der Rolle des jungen Adrians, der mit seinem Schicksal hadert. Er merkt wofür er auserwählt wurde, weiss von seinen Fähigkeiten, aber er wankt auch, zweifelt ob er das wirklich will. Sehr gute schauspielerische Leistung! Allerdings fallen die Nebenrollen merklich ab, die meisten Leistungen sind nur solide. Bei Patty Duke als Rosemary ist es so sogar ganz gut das ihre Rolle nicht größer ausgefallen ist. Meist läuft sie nur durch das Bild und weiss nicht was um sie herum geschieht. Ruth Gordon hingegen verleiht dem Film mit ihrem Auftritt noch ein wenig Würde.

Die Story ist wirklich gut, was ich vorher nicht erwartet hätte. Allerdings gibt es hier ein paar Abzüge in der Umsetzung - zu sprunghaft wirken hier die Szenenwechsel. Trotz dieser Tatsache ist der Film reichlich spannend und phasenweise wirklich atmosphärisch geworden. Die Filmmusik ist eine Abwandlung der Musik aus dem ersten Teil, was gut tut - fühlt sich der Zuschauer so doch wieder in die Geschichte hineinversetzt.

Dennoch ist der Film alles in allem nur mittelmaß... man merkt regelrecht das der Film scheinbar in Kapitel aufgeteilt ist, jedes "Kapitel" fängt erstmal schön an, bevor es zunehmend düsterer wird. Darunter leider der Spannungsbogen dann doch sehr. Zwar ist jeder dieser Abschnitte für sich spannend, aber dieses ständige Auf und Ab nervt ein wenig. Hier hätte es einer feinfühligeren Regie bedarft.

Fazit: Ich bin etwas hin und hergerissen. Auf der einen Seite die wirklich spannende Story, und vor allem die hervorragende Leistung von Stephen McHattie. Auf der andern Seite die schwache Regie und die aprupten Szenenwechsel wodurch der Spannungsbogen immer wieder unterbrochen wird, sowie viele nur mässige Leistungen in den Nebenrollen. Der Film ist nicht schlecht - aber auch nicht richtig gut. Einen Blick ist er aber auf alle Fälle mal wert!
5/10 Punkte

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