Historischer Kontext:
Teile des polnischen Widerstands hatten aus dem Untergrund teils ab Februar 1942, teils auch bereits zuvor zum Boykott des deutschsprachigen Kinos aufgerufen. Dabei waren viele Kinos sowieso "nur für Deutsche" zugänglich und es liefen neben propagandistischer Unterhaltung und Wochenschau-Aufführungen lediglich Filme, die es durch die Kontrolle/Zensur der Nationalsozialisten schafften - wobei Steuereinnahmen in die deutsche Kriegsmaschinerie geflossen sind. Um der Bevölkerung in Erinnerung zu rufen, dass sich ein jeder Pole an diese "heilige Pflicht" des Boykotts zu halten habe, ließ man im ganzen Land die Parole "Tylko swinie siedza w kinie" (Nur Schweine sitzen im Kino) verbreiten. Wer sich nicht daran hielt, galt als "Verräter" und mußte ggf. mit entsprechenden Konsequenzen rechnen.
Als der in Warschau in den 30er Jahren sehr populäre Revue- und Operettenstar Igo Sym (österreichischer Schauspieler mit polnischen Wurzeln) nach der Besetzung Polens die Direktion des deutschsprachigen Theaters in Warschau übernahm und im Auftrage der Wien-Film damit begann, polnische Schauspieler und Statisten für die Dreharbeiten zum Film Heimkehr zu rekrutieren, wurde er von einem im Untergrund arbeitenden polnischen Gericht wegen Verrats zum Tode verurteilt - gerade auch aufgrund seiner Spionagetätigkeit und der engen Zusammenarbeit mit der Gestapo. Ein Exekutionskommando der ZWZ ("Bund zum bewaffneten Kampf") vollstreckte das Urteil am 7. März 1941 und erschoss Igo Sym in seiner Wohnung in Warschau. Die Nationalsozialisten reagierten darauf mit Vergeltungsmaßnahmen in Form von Exekutionen und Deportationen von Theaterschauspielern nach Auschwitz.