Review
von Leimbacher-Mario
Tagebuch eines Tagträumers
Wer meinen Kommentar zu Wes Andersons Erstling Bottle Rocket gelesen hat, weiß wohl in etwa was jetzt kommt... keine reine Lobhymne, aber wohl nahe dran. Denn Rushmore hat mich nicht nur unterhalten, zum Lachen & Schmunzeln gebracht, sondern vor allem eins: mich berührt!
Rushmore handelt von dem schlechtesten Schüler, den die Rushmore-Schule hat - und gleichzeitig ihrem wohl Wichtigsten! Während Max Fisher schulisch völlig versagt & der Rauswurf droht, gründete er so viele AGs, Clubs & Nachmittagsveranstaltungen, oder trat diesen zumindest bei (vom Ringer-Team übers Fecht-Team zum Kart-Club), dass er unersetzbar ist und auch selbst gar nicht wirklich die Schule verlassen will. Mittendrin seine hübsche, verwitwete, neue Lehrerin in die er sich verknallt und ein wie immer genialer Bill Murray als sein Großinvestor-Freund mit fast ebenso großen Problemen wie Max... ein charmantes, heilloses Durcheinander voller Witz, Liebe, Ideen, Innovationen, Musik, Romantik & Erwachsenwerden!
Rushmore ist ungleicher hübscher anzusehen als Bottle Rocket, sprudelt aber ebenso vor Ideen und charismatischem Anderson-Style, wahrscheinlich sogar noch ein ganzes Stück mehr. Die Schauspielleistungen sind durch die Bank lobebswert schrullig, die Farben melancholisch, die Musik mitreißend schön & die gesamte Stimmung zeitlos. Ein absoluter Ausnahmefilm, den sich kein Träumer, kein Romantiker, kein Teen-Gebliebener entgehen lassen sollte!
Fazit: Rushmore ist ein Film von Träumern für Träumer und mit den Tenenbaums und dem Grand Budapest Hotel für mich W.A.'s größter Wurf!