Die Maske fällt
In „Omen 3“ ist Damien, des Teufels offiziell erster Sohn und der prophetische Antichrist, endlich erwachsen, gespielt von einem exzellent aufgelegten Sam Neill, führt seine weltweite Firma, seine satanistischen, einflussreichen Jünger und die Versklavung der Welt scheint nur noch Makulatur - wenn da eine auffällige Sternenkonstellation (!) nicht die Wiedergeburt Christi (!!) in London (!!!) ankündigen würde…
Der Teufel trägt Maßanzug
„Omen 3“ hat den Vorteil Sam Neill und dass Damien nun erwachsen und globaler gefährlicher denn je ist. Die ein oder andere inspirierte (Todes-)Szene gibt’s noch zu erhaschen. Wenn man seine Kriterien etwas senkt. Einen perfiden Shotgunselbstmord etwa oder ein feuriges Fernsehinterview. Aber ansonsten ist „Omen 3“ ein sehr behäbiger und fast egaler „Abschluss“ der okkulten Trilogie. Neill trainiert schonmal für „Mächte des Wahnsinns“ oder „Event Horizon“. Das macht Spaß, sogar etwas Angst. Mir zumindest mehr als bei seinen kindlichen Vorgängern in diesem Franchise. Wäre da doch nur eine sinnvollere, effektivere und weniger lachhafte Geschichte - nichts mit einem neuen Jesus, Sternenkonstellationen und Sektenkriegen - dann hätte er das Franchise wahrlich in ein neues, teuflisches Zeitalter führen können. So war „Barbara's Baby“ der Anfang vom Ende. Rottweiler und Rattenschwänze. Treibjagden und Trommelwirbel. Poposex und Präventivangriffe. Und wenn ich mich schon durch „Omen III“ ein gutes Stück durchquälen musste - sollte ich dann nicht lieber über dem wahrscheinlich noch grottigeren vierten Teil den Mantel des Schweigens liegen lassen?!
Fazit: auch wenn „Omen 3“ nochmal deutlich abfällt zu Teil 2, geschweige denn dem Original - Sam Neill in Topform rettet diesen Part und verleiht Damien endlich Persönlichkeit!