Pinocchio - Puppe des Todes (1996)

Wenn man sich so den Filmtitel anguckt, würde wohl jeder einen Film à la "Chucky" erwarten. Eine Puppe, hier Pinocchio, die sich munter durch ihr hölzernes Leben slasht. So etwas in der Art würde man erwarten. Was man aber zu sehen bekommt, ist die reinste Enttäuschung.

Es beginnt schon alles irgendwie mit dem Intro. Bei allen anderen Filmen dieser Art muss hier in den ersten Minuten meist jemand sterben. Es deutet hier durch bedrohliche Musik und düstere Location auch alles darauf hin. Aber letzendlich passiert beim Beginn nichts. Und dieser schlappe Anfang ist schon bezeichnend für den gesamten Film. Von dem vermeintlichen Slasher kann hier nicht die Rede sein. Der Spannungsbogen liegt soweit auf dem Nullpunkt, dass man ihn wohl sehr tief auf dem Meeresgrund suchen müsste. So einen derart lahmarschigen Film habe ich selten gesehen.

Die Story reißt auch nicht wirklich jemanden vom Hocker und offenbart zudem noch Löcher. So wunderte ich mich zum Beispiel, warum Pinocchio beim Sprechen nicht den Mund aufmacht beziehungsweise der Mund sich kein bisschen bewegt. Mitten im Film tut er das aber doch einmal - Warum? Und wieso ist auf den Videoaufzeichnungen seine Stimme nicht zu hören. Auch seine Bewegungen kann man darauf nicht sehen. Habe ich da irgendeine Erklärung eventuell verpasst? Es könnte sogar der Fall sein, denn ich hatte mit mir zu kämpfen, dass mir die Augen vor Ermüdung nicht zufallen.

Die Puppen-Effekte sind auch recht billig. An Morden und dem zu Folge auch an Blut gibt es nicht viel zu sehen. Das höchste der Gefühle ist mal eine zerstochene Hand (die dem Opfer allerdings komischerweise kaum Schmerzen bereitet).
Angst jagt der Film wohl nicht mal einem kleinen Kind ein. Über die Genre-Bezeichnung "Horror" kann ich nur Schmunzeln. Ich würde den Begriff allenfalls auf die Nerven des sich langweilenden Zuschauers beziehen.

Fazit: Der Film dümpelt nur so vor sich hin und versucht nur durch Musik ein wenig Spannung zu erzeugen. Es sind eigentlich nur die "kleinen Schockmomente", wie etwa ein Plötzliches um-die-Ecke-kommen oder Anrempeln, die bei normalen Slashern nur die Vorspeise darstellen. Aber hier zu versuchen, den Zuschauer damit auf Dauer bei Laune zu halten, ist einfach nur schwach.