Review

Inhalt:

China, in einer früheren Epoche. Wu Chiu (Michael Chan Wai-Man aka Chen Hui-Min) betreibt eine Begleitschutz-Agentur, die kostbare Waren bislang sicher durch gefährliches Gebiet transportiert.

Einer dieser Trecks wird indes überfallen, die Waren gestohlen und niemand der Bewacher überlebt, auch Wu Chiu kommt zu Tode. Seine Schwester, Wu (Hsu Feng) entdeckt inmitten des verwüsteten Schlachtfelds die blutüberströmte Leiche ihres Bruders. Wu übernimmt zusammen mit ihrem taubstummen Gefährten Lung Shih (Wang Chung) die Begleitschutz-Agentur und schwört, den Tod ihres Bruders zu rächen.

Die Trecks werden weiterhin überfallen, auf den Täter ist eine hohe Belohnung ausgesetzt. Wu erhält Beistand durch 3 Männer, Tung Feng (Li Hsiu-Hsien aka Danny Lee), der zu ihrem wichtigsten Verbündeten wird, den eher reservierten Chin Kai-Tai (Ling Yun), und einen herausragenden KungFu-Fighter ("Dorian" Tan Tao-Liang). Doch wer kann wem trauen? Die ominöse Sun Ching (Lily Li) spinnt Intrigen, und Chin Kai-Tai wird durch einen Gift-Anschlag zunächst außer Gefecht gesetzt!

Der KungFu-Fighter stellt einen Mann, der Waren erbeutete, "Poison Blade" Hu Tong (Mao Ching-Shun), zum Kampf. Der KungFu-Fighter, der über eine überragende Leg-Technik verfügt, tötet Hu Tong. Somit scheint der Verbrecher liquidiert, und der Tod von Wu Chiu gerächt.

Wu übernimmt den nächsten Transport. Ein Koffer mit äußerst wertvollen Jade-Statuetten soll überführt werden, dies für Master Chen (Fang Mien) und Mister Kao (Ku Cheng).

Der Treck wird überfallen, Sun Ching steckt mit Tung Feng, letztlich ein Verräter, unter einer Decke. Die Situation eskaliert, es kommt zum Kampf, und Sun Ching und Tung Feng können mit der Beute entkommen. Wu, Lung Shih, der KungFu-Fighter und der wiedergenesene Chin Kai-Tai nehmen die Verfolgung auf.

Doch Sun Ching und Tung Feng werden selbst hintergangen, und kommen zu Tode. Schließlich kommt es zum Show-Down der Helden gegen einen nicht für möglich gehaltenen Gegner, dies zur bösen Überraschung aller. Ein gnadenloser, blutiger Kampf auf Leben oder Tod steht an...!

Kritik:

Es stehen sich hier zwei sehr unterschiedliche Kritiken auf dieser Webseite gegenüber. Die eine hier von einem Autoren, sehr kritisch-negativ, die andere von extern, spricht allerdings gar von einem "Kracher", ´den man sich nicht entgehen lassen sollte´. Nun denn, nach meiner Sichtung dieses Eastern, den Pao Hsueh-Li im Jahre 1980 realisierte, kann man einmal mehr sagen: Die Wahrheit liegt wie so oft..., in der Mitte. Die Reviews auf imdb.com und hkmdb.com kommen dem schon recht nahe wie ich finde, 2 Rezensionen mit jeweils einer "7 von 10 Punkten"-Wertung.

In der Tat ist es hier schwierig, den Überblick zu behalten, was ja schon in der einen Kritik hier bemängelt wurde, durchaus zurecht. Hier hätten Script und Regie die Dinge doch klarer gestalten müssen, die Handlung ist bis fast zum Schluss recht verwirrend, doch dann lösen sich die Dinge wiederum recht klar auf. Dies, der äußerst hochkarätige Cast, sowie die herausragende, klasse KungFu-Fightaction machen aus "Eight Escorts" zwar keinen "Kracher", doch insgesamt einen überaus passablen, actiongeladenen Eastern über dem Durchschnitt. Einer wie ich, der ich über 1.500 Eastern im Leben bislang sah, kann sich ja durchaus einen "Kenner" nennen, und da gab es mehr Filme, die schlechter wegkamen.

Augenscheinlich war hier ein relativ kleines, nicht namhaftes Studio in Hongkong mit diesem Streifen befasst, die Atmosphäre eher nüchtern-zweckmäßig, kein Hochglanz-Eastern. Doch die Akteur*Innen sind dafür überraschend und überaus prominent, ein exquisiter Cast, bei dem jeder Eastern-Fan mit der Zunge schnalzt. Pao Hsueh-Li, selbst ein namhafter Regisseur, der zuvor viele Filme für die Studios der Shaw Brothers dirigierte, hatte hier ein starkes, prominentes Ensemble zur Verfügung: Hsu Feng, die von Edel-Regisseur King Hu protegierte Actrice, die Super-Fighter "Dorian" Tan Tao-Liang und "Michael" Chan Wai-Man (aka Chen Hui-Min), sowie die Shaw-Stars Wang Chung, Lily Li, Ling Yun und Li Hsiu-Hsien (aka Danny Lee), auch Wu Ma, Fang Mien, Wang Ching und Tsai Hung sind jedem Eastern-Fan ein Begriff und in kleinen Rollen zu entdecken.

Also ein vorzüglicher Cast, der fast schon geballte Starpower in diesen Eastern brachte.

In wie angedeutet, einfachen und altchinesisch-authentischen Kulissen, weitestgehend aber typisch für B-Eastern outdoor, erzählt Pao Hsueh-Li eine etwas wirre Story um eine Heldin, die das schwere Erbe eines Begleitschutz-Service welcher stets überfallen wird übernimmt, und die den Tod ihres Bruders rächen will. In ihrem Dunstkreis mehr oder weniger ominöse Figuren: Freund oder Feind? Wer spielt sein eigenes Spiel? Wer neigt zu Verrat und spinnt eine der diversen Intrigen? Das ist nicht immer stringent in Szene gesetzt, was DAS Manko dieses Streifens ist.

Das kann man zurecht bemängeln. Und ich selbst konnte da nicht immer recht den Überblick behalten. Jedoch entwickelte dieser  Eastern dann eine gewisse Eigendynamik in der Storyline, und die dramatische Auflösung zum Ende konnte die Geschichte noch schlüssig -und mit abschließender KungFu-Fightaction total- ins Ziel bringen. So das man befriedigt-zufrieden sich als eingefleischter Eastern-Fan noch gut unterhalten fühlte. Da der letzte Eidruck denn immer der Frischeste ist, konnte man da über das Manko noch leicht hinwegsehen, mir ging es jedenfalls so. Wenn der Kenner zufrieden ist, will das ja was heißen.

Der Cast ist hochkarätig, ja vorzüglich zu nennen: Hsu Feng ist hier die Heldin, die alle Facetten zeigt, weinerlich-verzweifelt, doch auch die mutig-taffe Fighterin, und sie ist zweifelsohne einer der Grand-Dames des Eastern. Das zeigt sie auch hier.

Ling Yun, oft der "geheimnisvolle Fremde" in den Eastern der Shaw Brothers, auch hier eine etwas undurchschaubare Gestalt. Zu dem Manko des Plots zählt, dass seine Figur hier etwas zu hintergründig angelegt ist, und zur Mitte hin fast verschwindet. Doch taucht er wieder auf, und darf zum Ende mitmischen, so wie das Finale eben die Dinge auflöst und noch einen raushaut.

"Michael" Chan Wai-Man (Chen Hui-Min) agiert überaus solide, und ist letztlich die Schlüssel-Figur verkörpernd, all zu viel sei nicht verraten. Er gehört natürlich zu den Top-Leuten des Genres, in zahllosen KungFu-Schlachten auf der Leinwand gestählt. So wie Superfighter "Dorian" Tan Tao-Liang, der hier mehr für die KungFu-Fightaction da war, und mit seiner Leg-Technik auch hier für Furore sorgt!

Li Hsiu-Hsien (Danny Lee) ist hier die Verräter-Figur und somit einer der Villains. Auch sein Spiel hier solide, und er gefiel mir hier sogar besser, als in den Trash-Rollen die er bei den Shaw Brothers zu spielen hatte. Er kann auch anders, was er hier auch zeigt. Auch Wang Chung gehört hier zur Garde der Shaw Brothers-Darsteller, in einer stummen Rolle, die ein gewisses schauspielerisches Können voraussetzt. Wang Chung macht das gut, auch sein Bruder Wang Ching gehört hier -eher klein- zum Cast dieses Eastern.

Tsai Hung und Wu Ma -als unterbelichteter Chef eines Gasthauses- sind die Gast-Stars dieser Produktion. Die zweite Dame im Cast ist Lily Li, ebenfalls Shaw-Actrice in jenen Jahren. Ihre ominöse Figur ist ebenso wie Ling Yun in das Manko hinsichtlich der mitunter wirr-holprigen Inszenierung der Storyline involviert. Sie taucht auf, spinnt irgendwie eine Intrige, taucht wieder ab. Als sich die Dinge dann auflösen, klärt sich auch ihre Rolle auf. Und Lily ist äußerst attraktiv, eine der schönsten Actricen bei Shaw und auch hier. Ganz ehrlich, ich könnte sie nur dann von der Bettkante schubsen, wäre ich mit Hayley Bentley, Lexi Williams oder Mikayla Demaiter liiert.

Die rassige KungFu-Fightaction reißt "Eight Escorts" noch endgültig raus. Klassische Techniken, klassisches KungFu von Kampfkünstlern die was davon verstehen. Dynamisch-rasante, visuell überzeugende und intensive Fightaction mit Drive, ein KungFu-Hit, eben was das betrifft "der Kracher", und ich kenne den externen Autoren, der vor allem die KungFu-Action in einem Eastern im Auge hat. Das Finale mit KungFu-Fightaction total, kann man nach Auflösung des Plots denn dann noch vollauf genießen.

"Eight Escorts" hat sein Manko und seine Schwächen, aber auch seine Stärken die überwiegen.

Knappe, aufgerundete, aber solide und mehr als passable 7 von 10 Punkten -analog der Revs auf hkmdb.com und imdb.com- kann sich "Eight Escorts" noch redlich erfighten.

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