Einfallsloser 08/15-Thriller, der trotz prominenter Besetzung zu Recht an der Kinokasse baden ging. Der unspektakulär runtergekurbelten Serienkiller-Story mangelt es nicht nur an eigenen Ideen, sondern auch ganz generell an knisternder Spannung. Nur in ganz wenigen kurzen Passagen will ein wenig Atmosphäre aufkommen, so zB beim extrem blutigen Fahrstuhlmord oder einem überraschenden Leichenfund. Der Rest vom Fest ist leider kaum von Interesse, was auch der zwar technisch soliden aber absolut biederen Inszenierung seitens D.J. Caruso zuzuschreiben ist. Einzig der hübsch gestaltete Beginn des Filmes ragt ein wenig aus dem öden Gesamtbild hervor...
Eine Optik vom Schlage eines "Sieben" sucht man hier wie erwartet vergebens. Gewöhnliche, wenig düstere Stadtpanoramen und Dialogszenen bestimmen das recht triste Bild. Gleiches gilt für den akustischen Teil: Nett aber nichts Neues.
Actionseitig gibts ebenfalls kaum Berichtenswertes: Eine Autoexplosion hier, ein Einschuss da und die übliche Hetzerei... nichts von besonderer Wichtigkeit.
Hauptdarstellerin Angelina Jolie ist immerhin hübsch anzusehen und entledigt sich netterweise auch ihrer Kleider, allerdings bleiben sowohl Ethan Hawke als auch "Jack Bauer" Kiefer Sutherland deutlich unter ihren Möglichkeiten. Sicher ist dies nicht ihre Schuld, denn das ideenlose Drehbuch mit seiner obligatorischen Standart-Überraschung zum Ende hin und die wenig anspruchsvollen Charaktere geben einfach nicht mehr her...
Als TV-Movie sicherlich zu gebrauchen aber im Kino hat "Taking Lives" definitiv nichts zu suchen. Warum nicht gleich überall die sogenannte Unrated-Fassung erschien, wird wohl auf ewig ein Geheimnis der Produzenten bleiben. Man kann mit ziemlicher Sicherheit von simpler Mehrfachvermarktungs-Abzocke ausgehen, wie sie mittlerweile bei namhaften Filmen üblich ist.