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The Dirty Dozen Variante vom vielbeschäftigen Pao Hsueh-li, der sich vorher bei den Shaw Brothers rasch von der Erstanstellung als Cinematographer über die Assistenz von Chang Cheh hin zu einem als selbstständig agierenden Regisseur, mit vielleicht nicht gleich eigens herausstehender Handschrift, aber einer durchgängig zuverlässigen Verrichtung hervorgearbeitet hat.

Strapazierfähig bis zu dauerhaft integer ist auch diese Arbeit außerhalb von Sir Run Run Shaw, die Weiterführung eines damals beliebten concept movies, dessen sichere Legitimation Pao selber auch schon kurz vorher in Heroes of the Underground [ 1976 ] oder The Naval Commandos [ 1977 ] ausgetestet hat. Im Gegensatz zu diesen Versammlungen von Delegierten, die den filmischen Kampf gegen japanische Invasoren zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges aufnehmen, ist die hiesige Belegschaft nicht nur weit weniger ehrbar im Gemüt, sondern hat auch gänzlich andere Ziele als revolutionären Erinnerungen im Auge und so entsprechend schändliche Taktiken in petto.

Überraschend geschickt neben der Kraft der Vorstellungsverknüpfung mit den jeweiligen Vorgängern und mit der große Vorteil von Blooded Treasury Fight sind deswegen auch die verteilten Boni an Inspiration und Intuition; neben einer gänzlich auf das Nötigste gerichteten Geschichte, die schnell in Fahrt kommt und das Tempo auch nicht mehr am drosseln, sondern eher am überreizen ist, ist es vor allem auch das Augenmerk auf eine gewisse Undurchschaubarkeit hinsichtlich zahlreicher Tricks und Finten, die die von einem Epos auf die ratifizierte Kurzform dessen gestutzte Handlung wesentlich voranbringen. Ein Mitbringsel an Kunstgriffen, zusätzlich zu sturer Alltagskultur, einer All-star sockfest Dramaturgie und folgerechtem Martial Arts sowie einem formidablen Schauplatz, einer feucht gewordenen Sandburg gleich:

Wenige Tage vor seiner anberaumten Exekution und trotz dessen ein wenig gegen seinen Willen wird der verurteilte Verbrecher Yin Gan-to [ David Chiang ] von dem vom Gouverneur beauftragten Marshal Chow Kwan-han [ Dorian Tan Tao-liang ] aus dem Gefängnis geholt und mit einer bevorstehenden Mission betraut gemacht. Zusammen mit Chow selber, einem Taschendieb [ Fan Mei-sheng ], Yins ehemaliger Flamme Chai Lin [ Chan Bik-fung ] und dem aus groben Holz geschnittenen, aber zutiefst treuen Sher Tai-shi [ Choi Wang ] soll Yin den Weg in das abseits gelegene und schwer bewachte Refugium von "Mill Master" Tang Pa [ Michael Chan Wai-man ] wagen und dort versteckte Juwelen aus der Zeit der Ching-Dynastie entwenden.

Das als "bloody mill" bezeichnete und dieses Credo letztlich auch mit viel Gemetzel bestätigende Hauptquartier des Bösen ist wie als kleiner Stadtstaat innerhalb absichernder Berghänge aufgesetzt; in die Natur gehauen und mit deren eigenen Schutzwällen ergänzt isoliert man sich nach allen Seiten von Gefahren von Draußen ab und bewegt sich neben Windrad und Wassermühle und in Grotte und Folterkeller meist auch nur unter Seinesgleichen.

Als Konsequenz dessen treffen die unfreiwillig zusammengewürfelten Abgesandten schon auf der Reise dahin nicht nur auf andere Ausflügler wie Chow Yin [ Gam Ching-lan ], die von Banditen überfallen ihren verletzten Onkel [ Chin Feng ] pflegen muss, sondern auch auf bereits die ersten Wegelagerer, die sie von dem geplanten Eindringen in das verbotene Territorium abbringen wollen. Währenddessen arbeitet der Tätowierer Wa Lun [ Wong Chung ] von innen aus der Höhle des Löwen heraus an der Beschaffung der Karte, und bekommt Marshal Chow heimlich von seinem engagierten Team Verstärkung aus den eigenen Reihen [ Danny Chow, Chang Yi-tao, Lee Ho ] sowie einem von Ihm ablenkenden Doppelgänger [ Wong Ching ] zugewiesen.

Doch trotz aller Vorbereitung des Unternehmens, die zwar gar nicht weiter in Augenschein oder gar unter detaillierter Präparation genommen werden, aber sichtlich dennoch vorhanden sind – ganz einfach daran zu sehen, dass weitaus genug neue Taktiken aus dem Inneren der Zerkleinerungsanlage gezaubert werden und frische Gesichter wie verabredet auftauchen –, muss man auch hier notgedrungen von einem Gewaltverzicht abweichen. Da die Mission nach Worten von Marshal Chow zu Todeskandidaten Yin mit hoher Wahrscheinlichkeit eh riskant bis zum Absterben verläuft, und die Verteidiger der Bastion keinerlei Fragen stellen oder Skrupel aufweisen, wird auch die Gangart des Geschehens rasch zu einem Dragon Devils Die Massaker angezogen.

Attacken aus dem Hinterhalt, in Übermacht, mit versteckt gelegten Tellereisen oder aktiv vollzogenen Stein- und Sperrwürfen, Pfeil und Bogen Angriffen, Zwei- und Mehrkämpfen per Schwert und Lasso appellieren an die physische Pression und reichern den Vorführeffekt im Umgang mit den Waffengattungen und das Ausschalten der Unsicherheitsfaktoren durch eine enorm erhöhte Sterberate an. Erfreulich sind die ungestüm verheerenden Scharmützel durch ihre Kürze schonungsloser Umwälzungen; auch hier wird wie im Dialog und Charakterzeichnung nicht lange parliert, der Ausfallschritt geübt und das Gewicht in die Gleichförmigkeit verlagert, sondern die Stärken der Akteure mit dem harten Schnitt forciert bzw. bei auffallenden Besonderheiten in Zeitlupen zelebriert.

Anders als David Chiang, der sich zwar der Formation anpasst, aber nicht komplett eingliedern lässt und schon sichtlich als [wie so häufig überlegen grinsendes] Zugpferd der Yen Sheng Film Co. LTD. Produktion gesetzt ist, stechen dabei der ansonsten ein wenig hölzern wirkende Dorian Tan oder die oft in besseren Nebenrollen versinkenden Michael Chan und Wong Chung als die eigentlichen Attraktionen heraus. Bei Tan ist es natürlich der beeindruckenden Beinarbeit zu verdanken, die auch schlüssig von Choreograph Yuen Cheung-yan erkannt und gewürdigt wird; bei den Anderen reicht neben der auch vorhandenen Kampffinesse schon die schlichte Anwesenheit mitsamt ihrem charismatischen, in wenigen Sekunden extrem präsenten Spiel aus.

Zu viel des Guten und die innewohnende Schwächen all der Anordnung hinlänglicher Abwechslung weist dann ausgerechnet der nicht enden wollende Showdown auf, der zwar seine skurrilen Todesarten wie das Ertränken im Schlammloch, das Zerschrammen des Gesichtes am sich unablässig drehenden Mühlstein oder auch das Erschlagen bzw. Aufspießen unter herabfallenden Dachgebälk als Sonderzuwendung vorweisen, mit seinen aber dort immer noch stetigen Identitäts-, Motiv- und Richtungswechseln auch leichte Kopfschmerzen auslösen kann.

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