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In einer Militärakademie voller Satanskultisten wird ein Junge aus einer reichen amerikanischen Familie darauf vorbereitet, seiner Bestimmung als Antichrist zu folgen und sich die Welt auf politischem Wege untertan zu machen und dem puren Bösen zum Sieg über das Gute zu verhelfen. Seine Initialen: D.T.

Mit Blick auf den Inhalt wundert man sich über die prophetische Kraft, die „Das Omen II" mitbringt. Aber fairer Weise muss man sagen, dass angesichts der jüngsten Geschichte das Sequel zu Richard Donners Film interessanter wirkt, als es wirklich ist. 

Es wird über die gesamte Laufzeit keine Spannung und kein Grusel aufgebaut und so hält sich der Horror in engen Grenzen, wenngleich sich Don Taylors Film im Kopieren zentraler Stellen versucht. Aber sowohl die spannungsfördernden Investigativszenen als auch die Mordszenen können nicht an den Vorgänger heranreichen und so verpufft die recht ansehnlich gestaltete Halbierungsszene als an der Reihe aufgeschnürter Abklatsch der Enthauptungsszene aus Richard Donners Film, der neben der besseren Regie auch das deutlich bessere Drehbuch aufweist. 

Das Ende des Nachfolgers ist somit nicht nur vorhersehbar, Hollywoodfilme überraschen ja eher selten, sondern ist gar kein echtes Finale sich zuspitzender Ereignisse. Spann das Sammeln an Informationen und Erkenntnissen im ersten Teil noch den roten Faden, der mit der Tour um die Welt und der Friedhofsszene und den mysteriösen Fotos noch stimmungsvolle Highlights parat hatte, so verlaufen hier die Versuche, Wissen zu mehren oder zu vermitteln ins Leere, bzw. enden sie zwangsläufig in den als Höhepunkte auserkorenen Mordsequenzen, die aber eben nur einfach in den Film eingeworfen werden. 

Ich fand das sehr ermüdend. Zudem werden die persönlichen Beziehungen nicht so richtig ausgearbeitet und der Anhängerkult wird nicht so recht ausgeleuchtet. Hier nutzt der Film sein Potential nicht aus und William Holden hat recht wenig zu tun. Der Darsteller des juvenilen D.T. hinterlässt auch wenig Eindruck, schafft es aber immerhin, unsympathisch zu wirken. Aber satanisch? Nicht wirklich.  


Fazit 

Jerry Goldsmith hat mit dem Soundtrack den besten Beitrag zur Fortsetzung des eventuell bekanntesten Okkulthorrorfilms nach „Der Exorzist" und „Rosemary`s Baby" geliefert. Der Rest kann da leider nicht mithalten. Drehbuch und Regie haben zu wenige eigene Ideen, eine Spannungskurve gibt es so gut wie gar nicht und die Figuren sind einem so ziemlich egal. Die Halbierungsszene bleibt mit Sicherheit im Gedächtnis, aber ich befürchte, dass es das dann auch war. Den Rest vergisst man wohl recht schnell.  

Bis dann D.T. auf einmal an der Spitze der sogenannten „freien Welt" steht... Dann Gnade uns Gott!!!    

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