Untypisch negativ ragt dieser zähe Thriller Anfang der Neunziger aus der Lundgren-Filmografie heraus. Der damalige Garant für knallharte und kurzweilige Action versuchte sich hier mal etwas abseits seines Images in einem spannungsfreien 08/15-Thriller des relativ unbeschriebenen Blatts Manny Coto („Dr. Giggles“, „Star Kid“). Hinter der Kamera stand hier übrigens Cannons Fachmann David Gurfinkel („Revenge of the Ninja“, „The Delta Force“), während der sich inzwischen mehr schlecht („Shark Attack“, „Derailed“) als recht („Blood of the Innocent“) bei Nu Image als Regisseur anheuernde Bob Misiorowski produzierte.
Lundgren („Men of War“, „Silent Trigger“) gibt hier den ehemaligen Soldaten und inzwischen zum Journalisten umgeschulten Mike Anderson, der nach einem Attentat auf einen amerikanischen Militärstützpunkt der offiziellen Stellungsnahme, dass die Terrorgruppe „Black October“ dahintersteckt, nicht so recht Glauben schenken möchte und deshalb auf eigene Faust recherchiert. Praktischerweise ist die Pressesprecherin Susan Clifford (Lisa Berkely) der Botschaft eine ehemalige Matratze (oder Mätresse) von ihm und der ehemalige Militärkumpel Jeff Cooper (John Finn, „Cliffhanger“, „The Hunted“) ein dufter Typ, der mit den geheimsten Geheimnissen herausrückt. Bald weiß er, was wir ohnehin schon wissen: Da wurde, wie Nicolas Cage es einmal so passend formulierte, „scheißgefährliches Zeug“ gestohlen, das umgehend auch Anwendung bei ein paar Marines findet.
Nun ist „Cover Up“ mit Abzug von Vor- und Abspann aber gerade mal knapp über 80 Minuten lang und diese bahnbrechenden Erkenntnisse werden dem Zuschauer auf dem Tablett serviert. Die Spannung fällt damit flach. Außer ein paar handelsüblicher Autoexplosionen (wohl so eine Art Hobby unter Israels Extremisten) und einer maximal soliden Verfolgungsjagd fällt Action nicht ab. Louis Gossett Jr. („An Officer and a Gentleman“, „Iron Eagle“) klaut als lokaler C.I.A. – Schergenchef dem hier wirklich sehr tumb agierenden Lundgren die Butter vom Brot, weil er mit ihm schon von früher her nicht grün ist und die Affäre am liebsten unter den Teppich kehren möchte.
Wirklich etwas zu recherchieren gibt es für den Zigarre rauchenden Muskelprotz nicht, dafür darf er aber wieder mit Susan ins Bett hüpfen und sich später mit dem sich lange im Hintergrund aufhaltenden Drahtzieher möbeln – denn der hat ganz Großes mit dem Gas in der Stadt vor. Insofern ist „Cover Up“ schon gelungen, denn diese Person würde man wohl als letzten hinter der Sache vermuten. Dabei muss man jedoch auch feststellen, dass Coto völlig vergessen hat mal falsche Fährten zu legen und beispielsweise so ein paar fanatische Turbanträger beim Ami-Haten zu filmen.
Fazit:
„Cover Up“ ist langweilig, actionarm und nur etwas für die, die alles vom blonden Hünen brauchen. Gemessen an dem, was er zu der damaligen Zeit sonst so auf die Beine gestellt hast, ist das hier jedenfalls eine Enttäuschung. Der Film hätte mit einem Gespür für Spannung seitens Coto und besseren Darstellern vielleicht funktionieren können, doch da dem nicht so war, bleibt hier nur der untere Durchschnitt.