Simon ist verwirrt: jedesmal wenn er aufwacht befindet er sich im Krankenhaus. Das eigentliche Problem daran: jedesmal ist es ein anderer Zeitpunkt. Was in der Umgebung nymphoman veranlagter Blondinen ganz angenehm sein könnte wird im Umfeld von Mord und Totschlag und verwirrten Erinnerungen mehr als nur stressig. Personen aus seinem Umfeld erkennt er nicht mehr, angefangen von seiner Frau, über seine Geliebte bis hin zu seinem Bruder.
Was ist real, was ist Fiktion? Roland Suso Richter versetzt uns in eine Mysterywelt, die sich uns niemals gänzlich in seiner Logik erschließt und gerade dadurch ihren Reiz behält. Bis zuletzt hoffen wir auf die geplante Änderung der Vergangenheit durch Simons Erinnerungen, bis zuletzt entzieht sich das Geheimnis der Zeitsprünge und bleibt doch in seltsamer Weise nachvollziehbar und verständlich. Fast erinnert "I Inside" an eine Art David Lynch light.
Piper Perabo mimt die psychotische Anna, eine in Simon verliebte Krankenhausschülerin die sich durch Erpressung seine Zuneigung erkauft. Auf erschreckend glaubwürdige Art verkörpert sie die unsympathische Falschspielerin. Umso trauriger stimmt uns der Tod ihrer Nebenbuhlerin Clair, gespielt von einer phantastischen Sarah Polley. Ryan Phillippe mimt den Zeitreisenden ganz passabel, leider ist die permanente Verwirrung des Protagonisten wenig abwechslungsreich, so daß kaum Raum für schauspielerische Entfaltung blieb.
"The I Inside" fasziniert auf verstörende Art und Weise, eigene Theorien verschmelzen sich mit dem visuellen Erleben - wie gern möchte man zwischendurch selbst in den Handlungsablauf eingreifen. Anspruchsvolles Kopfkino auf ganzer Linie, spannend und für Genreliebhaber ein must have seen.
(8/10)