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Anfang Oktober im Jahre 2002 kam es in der amerikanischen Hauptstadt zu einer Mordserie, die 23 Tage anhielt. Polizeichef Charles Moose wird am 3. Oktober mit einer Schießerei konfrontiert, bei der ein Mann aus großer Entfernung abgeschossen wurde. Moose vermutet, dass dieser Mord etwas mit dem zu tun hat, mit dem er sich einen Abend zuvor beschäftigen musste, als jemand in einem Geschäft exekutiert wurde.

Den Heckenschützen von Washington gab es ja wirklich, der Film gibt aber von Anfang an offen zu einige Dinge für die Verfilmung etwas dramatisiert zu haben. Soweit ich es in Erinnerung habe hält sich Sniper allerdings weitgehend an die Fakten. Es werden wahllos Personen unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe oder Alter von einem Schützen hinterrücks erschossen, allerdings war es damal ein weißer Van, der hier auch angesprochen wird, aber das Auto aus dem die Killer schossen ist hier ein Chevy Caprice und auch der Subplot in dem ein Schüler schwer verletzt wurde aber angeblich überlebte, dürfte wohl im Sinne der erfundenen Dramatik gewesen sein.
Sniper verzichtet weitgehend auf actionreiche Effekthascherei, sondern setzt auf die gute alte Polizeiarbeit und deren Resultate, die sie zusammen mit FBI und ATF erarbeiten. Der Täter steht von vornherein fest, wird gar nicht erst versucht zu verheimlichen und auch dessen Motive werden maximal angedeutet, ohne jedoch den Hintergrund ausreichend zu beleuchten. Vater und Sohn werden gelegentlich eingesprengselt um zu zeigen, wie das Kräftemessen mit der Polizei aktuell steht. Sie hinterlassen Tarotkarten und Briefe mit der bescheidenen Bitte "nenn mich Gott" . Zwischendurch wird ein falscher verhaftet und so entspinnt sich ein Katz und Maus Spiel mit dem Polizeichef.
Die sensationsgierige Presse tut ihr übriges um die Situation noch zu erschweren und so nimmt die Angst in D.C. ständig zu, denn überall und zu jeder Zeit könnte der nächste Unschuldige dran glauben müssen. Wie im richtigen Leben werden die Täte am Ende gefaßt, aber ich hätte mir wirklich gerne Aufschlu0 über deren Beweggründe gewünscht. So bleibt vieles im Dunkeln, außer das den beiden die Todesstrafe bevorsteht.
Für einen halbdokumentarischen Film dieser Ereignisse macht sich Sniper ganz ordentlich. Die Darsteller agieren ordentlich und auch wenn das Endergebnis von vornherein klar ist, gelingt es so etwas wie Spannung aufzubauen, auch die gezeigten Reaktionen der Bevölkerungen während und auch nach der ganzen Sache werden glaubhaft porträtiert. Macht zusammen ein interessantes, wenn auch auf TV Film Niveau basierendes, Fernsehereignis
6/10 

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