Review

Im Jahre 1974 war es, als der wohl erschreckendste und gruseligste Film aller Zeiten auf den Markt kam. William Friedkins "Der Exorzist" erschreckte wirklich jeden und selbst heutzutage gibt es keinen gruseligeren Film als diesen. Logisch, dass es da viele Filmemacher gab, die diesen teuflischen Erfolg nachholen wollten. Viele sind gescheitert, doch Richard Donner und sein Satansbraten Damien, haben es mit "Das Omen" geschafft, ziemlich nah an die Qualität von "Der Exorzist" heranzukommen.

Hauptgrund dafür ist vor allem die brillante Okkult-Story, die unglaublich viel Platz für spannende Horrorunterhaltung bietet. War Linda Blair damals "bloß" von einem satanischen Dämon besessen, so ist Damien das Teufelskind in Person. Clever konstruiert und mit vielen guten Ideen nur so gespickt, kann die Geschichte wirklich rundum überzeugen. Selbst Altmeister Stephen King hätte es in seinen Romanen nicht besser machen können.

Dabei ist es vor allem das Grauen, welches von Damien ausgeht, das hier zum Greifen nahe ist. Denn eigentlich agiert Damien wie ein ganz normales Kind. Doch im inneren ist er, genau wie sein echter Vater, roh und bösartig, und macht selbst vor seinen Pflegeeltern nicht halt. Ein gar grauenhaftes Kind, welches seinen wahren Eltern alle Ehre macht.

Für die hammerharte Atmosphäre, die selbst den hartgesottensten Horror-Freak in ein ängstliches Kleinkind verwandeln könnte, sorgt vor allem die großartige Inszenierung und der absolut kultverdächtige, mit fast satanisch wirkenden Chorgesängen nur so gespickte, Horrorscore von Top-Komponist Jerry Goldsmith. Hier wird für Atmosphäre gesorgt, die einen so schnell nicht mehr loslässt! Und wie schon das Titeltheme von "Der Exorzist", so lässt einen auch die schauderhafte Einführungsmusik von "Das Omen" nicht mehr los.

Während man beim "Exorzisten" allerdings mehr auf Ekeleffekte alla grüne Kotze aus Erbsensuppe setzte und weniger auf Gore, so ist es in Donners Werk eher umgekehrt. Zwar setzt auch "Das Omen" wesentlich mehr auf Spannung und unsichtbares Grauen als auf Gore, doch einige heftige Effekte gibt es trotzdem. So wird z. Bsp. ein Priester von einer Stange durchbohrt und ein Reporter verliert, auf ziemlich krasse Art und Weise, seinen Kopf. Durch die großartige Inszenierung dieser Effekte, verfehlen diese Szenen nie ihre Wirkung und lassen das Geschehen noch düsterer und heftiger auf einen wirken.

Nur einzelne kleinere Längen fallen etwas störend auf, vor allem am Anfang und in der zweiten Häfte des Films. Auf der anderen Seite braucht man diese Stellen allerdings auch, um sich erst einmal wieder einkriegen zu können. Denn wenn man sich wirklich in diesen Film hineinversetzen kann, dann dürfte einem das Herz doch manchmal arg ins flattern geraten!

Als wäre dem Streifen nun nicht schon genug Lob gezollt worden, so müssen nun aber noch die brillanten Darsteller erwähnt werden, die allesamt Gold wert sind. Der große Gregory Peck ist in seiner Rolle, als verzweifelter, sich nicht einschüchtern lassender und sogar zum Kindesmord bereiter Familienvater unersetzbar. Kein anderer hätte diese Figur so großartig rüberbringen können, wie er. Aber auch Lee Remick hätte für ihre Leistung einen Oscar verdient. Und der kleine Harvey Stephens, als Satansbraten Damien, ist wirklich erschreckend gut und bringt seinen Part absolut glaubhaft rüber, so dass man als Zuschauer glatt anfangen könnte zu beten, dass man so einen Teufel nie selbst großziehen muss. Vor allem in der Szene als die Thorns mit ihrem Jungen zur Kirche fahren, und Damien mit aufgerissenen Augen vor Angst nur so zittert, könnte man glatt selbst anfangen zu zittern, so gut ist er hier! Ganz große Klasse!

Fazit: Nach "Der Exorzist" einer der gruseligsten, spannendsten und atmosphärischsten Okkult-Horrorfilme aller Zeiten. Die brillante Story, vereinigt mit einer exzellenten Inszenierung und einem Horror-Score der absoluten Oberklasse, kann für 106 der beängstigendsten Filmminuten aller Zeiten sorgen. Wer nach diesem Erlebnis noch ruhig schlafen kann, der ist wirklich durch nichts mehr zu schocken. Bis auf kleinere Längen, wirklich beste Horrorunterhaltung, so wie man sie sich nur wünschen kann!

Wertung: 9,5/10 Punkte

Details
Ähnliche Filme