Filme um illegale Untergrundkämpfe und „Bloodsport“-Varianten mit Waffeneinsatz gibt es im B-Bereich reichlich, sodass „Ring of Steel“ trotz stärkeren Fokus auf den Fechtaspekt kaum Punkte für Oiginalität sammeln kann.
Zudem dient das Thema Fechten in erster Linie dazu den Hauptcharakter Alex Freyer (Robert Chapin) einzuführen, der bei einer Meisterschaft unfallweise seinen Gegner tötet. Es folgen Depri-Phase, Rauswurf aus dem Verein und was sonst noch zu dem Standardprogramm des Genres gehört. Damit wäre der Held also dringend auf der Suche nach Anerkennung und Arbeit im Fechtbereich, also wäre schon mal die Bühne frei für illegale Fights.
So folgt dann auch das Angebot des geheimnisvollen Mannes in Schwarz (Joe Don Baker) auf dem Fuße, der Alex anbietet im so genannten Ring of Steel zu fechten. Hier hauen sich die Kontrahenten mit Klingenwaffen verschiedenster Art, was nicht ganz ungefährlich ist. Das Meiste ist jedoch nur Show und so nimmt Alex an einem Fight teil. Warum der Mann mit seiner Erfahrung im Sportfechten (mit dünnem Säbel oder Degen) so gut gegen Leute mit dicken Schwertern ankommt, das fragt man sich besser nicht.
Auf Anraten seiner Freundin Elena (Darlene Vogel) und angestachelt vom brutalen Verhalten des Clubchampions Jack (Gary Kasper) will Alex aufhören – doch der Veranstalter entführt Elena kurzerhand und zwingt Alex zur Teilnahme am Meisterschaftskampf...
Wenn es eine Bezeichnung gibt, die voll und ganz auf „Ring of Steel“ passt, dann ist es die des Routineprodukts, denn man bemüht sich quasi jeden B-Standard zu erfüllen, aber auch nicht mehr zu tun. Die Inszenierung beispielsweise ist solide, erlaubt sich keine Schnitzer, aber den Einfallsreichtum eines Louis Mourneau, eines Anthony Hickox oder eines Isaac Florentine lässt sie klar missen. Die Kulissen wirken so als hätte man sie bereits in mehreren anderen B-Filmen gesehen (was durchaus im Bereich des Möglichen ist), sind kostensparend gewählt (Hauptschauplatz ist ein altes Fabrikgebäude, in dem der Club liegt) und doch wirken sie nicht unpassend.
Selbiges gilt auch für die Story des Films, die alles an Stereotypen auffährt, was der Untergrundturnierfilm zu bieten hat: Die entführte Freundin, die femme fatale-artige Frau an der Seite des Veranstalters, den Kämpferkollegen, mit dem der Held sich anfreundet, ein metertief stürzender Übelwicht, der zwecks finaler Konfrontation noch mal auftaucht, der Polizeieinsatz gegen die Veranstalter, der sich genau mit dem Finale überschneidet usw. Schon von daher ist „Ring of Steel“ reichlich vorhersehbar, doch mit einigem Drive inszeniert, sodass kaum Langeweile aufkommt.
Grund hierfür ist sicherlich auch die Tatsache, dass man sich regelmäßigen Abständen duelliert und so von der handelsüblichen Geschichte ablenkt. Gerade im ersten Drittel ist die Action etwas dünn gesät, doch „Ring of Steel“ steigert sich kontinuierlich, erlaubt sich wenige Schnitzer (das Finale könnte z.B. etwas spektakulärer sein) und kann mit einer überraschend guten Choreographie aufwarten, die sogar diverse Fecht- und Kampfstile einzubauen weiß.
Vorteilhafter wäre es natürlich gewesen, hätte man einen agileren und charismatischeren Hauptdarsteller engagiert, denn Robert Chapin wirkt bloß wie eine blasse Aushilfskopie von Gary Daniels, vor allem optisch. Auch Darlene Vogel kann keine Akzente setzen, Joe Don Baker hingegen wertet den Film mit seiner Präsenz definitiv auf. Zwischendrin tauchen auch ein paar bekannte Gesichter auf, jedoch kommt James Lew als Ringfighter kaum, Michael Blanks als Straßenschläger quasi gar nicht zur Geltung. Lediglich Roger Yuan als Ninja im Ring darf etwas mehr von seinem Können zeigen.
Insgesamt also ein von vorn bis hinten routiniert, aber auch unkreativer B-Flick. Insofern wäre auch mit einem besseren Hauptdarsteller und etwas Feintuning zwar etwas, aber nur wenig mehr drin gewesen – in der Form bleibt solides Mittelmaß nach dem Motto: Fressen und vergessen.