Die Produzenten Joseph Merhi und Richard Pepin rissen sich auch Don Wilson unter den Nagel und liefern mit dem eigentlich dritten Teil der " Ring of Fire " Trilogie einen fast perfekten B-Actioner ab. Es wurde ein ordentliches Budget investiert und heraus kommt ein Film mit fast Non Stop Action, der zudem noch sauber inszeniert ist. Mit Rick Jacobson hatte man auch einen sehr fähigen Regisseur, der Wilson schon in " Black Belt " gut in Szene setzte. Genau solche Filme wie " Lion Strike " wären eine DVD Auswertung locker wert, bis jetzt müssen wir auf das minimal gekürzte FSK 18 Ascot Tape zurückgreifen. Es wundert mich wirklich, dass nur der Genickbruch bei dem Russen im Endkampf gekürzt wurde, da es weit aus Brutaleres zu sehen gibt. Auf jeden Fall ist dies einer von Wilson´s besten Movies, auf PM war in den 90er Jahren meist Verlass.
Story:
Durch ein Versehen kommt der Arzt Johnny Wu (Don Wilson) in den Besitz einer Tasche mit hochbrisantem Inhalt. Ohne zu ahnen, was er mit sich trägt, fährt er mit seinem Sohn in die Berge. Aber die Schergen von Mafia Boss Louie (Robert Costanzo) haben ihn schon ausfindig gemacht. Mit Hilfe der Rangerin Kelly (Bobbie Phillips) kann Johnny mit seinem Sohn fliehen. Es beginnt eine Hetzjagd durch die Wildnis und die Gegner sind in der Überzahl. Obendrauf gelingt es ihnen noch Johnny´s Sohn in ihre Gewalt zu bringen. Doch der schlägt mit seinem ganzen Können zurück und dezimiert die kleine Armee immer mehr.
Nur über die Story lässt sich hier meckern, da die Logiklöcher so groß sind, dass locker ein LKW durchfahren könnte. Allein die Auftaktszene hat mit dem Film überhaupt nichts zu tun und ist nur dafür da, damit man einen actionreichen Opener vorweisen kann. Auch stellen sich die Gegner sehr dumm an und haben alle zu wenig Zielwasser gesoffen. Ansonsten jagt man nur einer Tasche hinterher, deren Inhalt der Zuschauer nicht mal richtig kennt. Es ist ein bisschen Geld und eine geheimnisvolle Diskette im Spiel, welche die Mafia unbedingt braucht, um sich mit anderen Kartellen zu verbünden, natürlich mischen auch die Russen wieder ganz groß mit, um dieses Klischee auch zu erfüllen. Hier hätten sich die beiden Drehbuchautoren Art Camacho und Don Wilson etwas mehr einfallen lassen können. Man sieht auf den ersten Blick, dass die Minimalstory nur ein mauer Aufhänger für die fast Non Stop Action ist. Da darf natürlich die kleine Lovestory nebenbei nicht fehlen. Warum Kelly sich für Johnny nur nach einem Abendesse fast abknallen lässt, fragt sich der Zuschauer auch. Wendungen oder gar Überraschungen beweist man storytechnisch also überhaupt nicht, doch ansonsten hat man tolle Arbeit geleistet. Action ist zahlreich vorhanden und Jacobson darf sich richtig austoben. Die spektakulären Nahkämpfe machen den Großteil der Action aus. Es wird wahrlich geprügelt bis der Arzt kommt, mit immer sehr hochwertigen Choreographien, inklusive langem Endfight. Daneben existieren ein paar Shootouts, welche auch Qualität und blutige Einschüsse nicht missen lassen. Außerdem scheint sich PM wieder massenhaft ausrangierte Autos besorgt zu haben, um wieder eine lange und explosive Verfolgungsjagd in Szene zu setzen. Die vielen Explosionen tragen die Handschrift der puren Handarbeit und sehen daher auch wirklich gut aus. Mit der Munition oder Handgranaten geht man auch alles andere als sparsam um. Es kracht so ordentlich, dass der Actionfan keine Wünsche mehr zu äussern hat. Zudem bewegt man sich durch verschiedene Kulissen, wie die Großstadt, dann kommt der lange Teil in der Wildnis und das Finale findet in einer großen Fabrik statt, wo man genug Platz hat, um sich ausgiebig den Kopf einzudreschen.
Hier wurde Don Wilson richtig gefordert und man sieht warum er große Erfolge beim B-Actionfilm feiern konnte. Gott sei Dank erfordern die Szenen mit seinem Sohn nur wenig Screentime, den dieses Familiengeplänkel ist nicht Don´s Stärke. Aber in den Fights darf er alles einsetzen, was sein Body an Moves hergibt. Bobbie Phillips gibt die sympatische Rangerin Kelly und auch Robert Costanzo als Mafia Boss Louie ist ganz amüsant anzusehen. John Del Regno sorgt nebenbei als trotteliger (manchmal schon peinlich) Vinny für einige Lacher.
Fazit:
Da würde mancher A-Actionfilm vor Neid erblassen. Jacobson lässt es mächtig krachen und punktet mit krachiger und brutaler Action. Nur die klischeehafte und vor Logiklöchern strotzende Story fällt negativ auf. Das hohe Tempo und die tollen Choreographien können diesen riesen Fopa zum Teil übertünchen. Aber manchmal ist es schon zuviel des Guten. Kulisse und Score hinterlassen einen guten Eindruck, genauso wie die Darsteller. Trotz der schlechten Story kann ich diesen Film der Actiongemeinde uneingeschränkt empfehlen.