Ein vollkommen auf seinen Star Eddie Murphy zugeschnittenes, formelhaftes Actionspektakel, daß trotz seiner fernöstlichen Phantastik-Thematik und ein paar Horrorelementen nur eine Gemenge verschiedener Stile zur Folge hat und darüber hinaus reichlich schlechte Tricks aufweist.
Nach "Beverly Hills Cop" war Eddie Murphy wohl in der glücklichen Lage, sich die Filme auf seine Charaktere hin schreiben zu lassen, was das mediokre Mischmasch erklärt, daß bei "The Golden Child" rausgekommen ist.
Mit genau denselben Ticks, derselben Mimik und den bekannten flotten Sprüchen (die wir in Deutschland auch noch in einer besonders niveauarmen Synchro serviert bekommen) könnte das auch Axel Foley sein, der jetzt halt nur eben verschwundene Kinder sucht. Stattdessen ist unser "Held" auf einmal "Der Auserwählte" für die Rettung eines magisch begabten Kindes des Guten, das von Teufelsanbetern entführt wurde, um es zu verderben.
Wie das geschehen ist, zeigt uns schon eine vollkommen überlang(weilig)e Prologsequenz, ehe fernöstliche Mystik dann auch christlichen Teufelskult trifft. Murphy hampelt und ziert sich immer genau so lange, um den dünnen Plot über den halben Film zu ziehen. Als dann wirklich nichts mehr geht, ändert Luzifer seine Meinung, beschließt, daß der vorherige Plan wirkungslos ist und läßt sich was Neues einfallen, was uns dann für die zweite Hälfte in Müdigkeit verharren läßt, nämlich die Besorgung eines magischen Dolchs. Und Murphy quasselt und labert, daß es eine wahre Freude ist, nur daß man beinahe die wenigen guten Gags darüber vergißt. Am Ende greift dann ein animierter Höllendämon ihn und das güldene Kind an und bekommt Saures.
Wäre das alles nicht so unmäßig gestreckt und durch Murphy seines phantastischen Ernstes beraubt worden, hätte es, wie weilend "Big Trouble in Little China", eine unterhaltsame Sache werden können. Nur sind die Tricks auch nicht der wahre Jakob. Die Dämonensequenzen sind zwar passabel, riechen bisweilen jedoch nach Attrapenspiel und Stop Motion. Wahrlich schlecht montiert jedoch die Kampfsequenzen, die amateurhaft zusammengeklebt scheinen, einfach bis billig gemacht und ohne Finesse. Davon gibt es jedoch reichlich, aber irgendwie scheint das Murphy nicht zu berühren. Wenn er nicht gerade Sex-Witzchen reißt, fragt er sich anscheinend, was das Ganze soll.
Aufgepeppt wird das durch ein, zwei fantastische Extras wie die Bergung des Dolches (die einzige gelungene Sequenz, die auch unterhalten kann) und die schlangenartige Beraterin (deren Enthüllung gegen Ende auch nur als billiger Zeige-Effekt dient).
Wer also über Eddie eh ohne Ende ablachen kann und sich bei jeder Anspielung auf seinen strammen Max am Boden wälzt, wird hier zweifellos seine Erfüllung finden, allen anderen sei der Carpenterfilm empfohlen (der etwa zur selben Zeit herauskam), da dieser einen zeitgemäßeren und passenderen Humor zum Besten gab. Ein klarer Fall von Starvehikel und deswegen schon kaum ernsthaft zu berücksichtigen. (4/10)