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In den USA bricht eine Seuche aus, die Tote zum Leben erweckt. Diese Zombies greifen wiederum die Lebenden an und infizieren sie durch einen Biss. Eine Gruppe von Menschen findet Zuflucht in einem Kaufhaus und lebt dort. Sie wissen aber, dass sie sich nicht ewig dort aufhalten können. Darum beschliessen sie, das Kaufhaus zu verlassen, sich zum Yachthafen durchzuschlagen und auf das offene Meer zu fahren. Ein riskanter Plan...

Es handelt sich bei dem Film um eine Neuauflage des Kult-Films von George A. Romero. Die Handlung ist in groben Zügen identisch, die Unterschiede liegen im Detail. Während im Original nur eine handvoll Leute sich im Kaufhaus verschanzen, zähle ich in der Neuauflage 17 Menschen. In der Neuauflage ist zusätzlich die Figur des Andy eingefügt worden. Dabei handelt es sich um einen Waffenhändler, der auf dem Dach des Nachbargebäudes steht und mit dem die Menschen im Kaufhaus mit grossen Schrifttafeln kommunizieren. Dagegen fehlen hier die Rocker, die im Original das Kaufhaus aufmischen. In beiden Filmen ist eine schwangere Frau zu sehen. In der Neuauflage wird allerdings die Geburt des Kindes von Luda (Inna Korobkina) und Andre (Mekhi Phifer) gezeigt, welches dann aber getötete werden muss, da es ein Zombie-Baby ist.

Allein für sich funktioniert die Neuauflage recht gut, obwohl sie natürlich nie den Kultstatus des Originals auch nur annähernd erreichen wird. Nach dem superspannenden Beginn, in welchem Ana (Sarah Polley) und ihr Mann Luis (Justin Louis) von der kleinen Vivian (Hannah Lochner) attakiert werden und Ana gerade noch fliehen kann, verliert der Film zwischenzeitlich etwas an Tempo. Bevor es aber zu langweilig wird, passiert dann wieder etwas. Somit hat die Neuauflage nicht ganz den Unterhaltungswert des Originals, denn hier herrscht trotz etwa 150 Minuten Lauflänge (im Final-Cut !) nicht eine Sekunde Langeweile vor. Auch ist in der Neuauflage von der Gesellschaftskritik, die noch Romero´s Werk krönte, nicht viel zu sehen. Die Neuauflage versteht sich eher als triviale Horror-Unterhaltung .

Wer befürchtete, der Film könnte (ähnlich wie z.B. "Resident Evil") eher blutleer geraten, der sieht sich mächtig getäuscht. Der Film ist ein Splatterstreifen reinsten Wassers (vorallem in der Unrated Version)- man fragt sich wie der Film uncut das Zertifikat "keine Jugendfreigabe" bekommen konnte. Das kann nur darin begründet liegen, dass ein grosses Studio dahinter steht. Hier wird ein Stock durch den Kopf getrieben, ein Kopf zerschossen, blutigst mit der Kettensäge gearbeitet etc. Alle Effekte sind hervorragend gemacht. In Punkto Splatter ist die Neuauflage aus heutiger Sicht dem Original weit überlegen; mögen die Effekte im Jahr 1979 auch bahnbrechend gewesen sein, 25 jahre später sind sie doch stark antiquiert und erschrecken heute niemanden mehr.

Fazit: die Neuauflage von "Dawn of the dead" ist nichts weiter als ein trivialer Splatterfilm mit spannenden Szenen und blutigen Effekten, die Intensität des Originals wird aber nicht erreicht.

Übrigens:
- nicht zu früh abschalten und unbedingt den Abspann anschauen
- die Dokumentation "Hämmernde Kopfschmerzen: die Anatomie explodierender Schädel" auf der DVD gibt einen guten Einblick in die Arbeit der am Film beteiligten FX-Künstler
- während Effekt-Guru Tom Savini im Original einen der Rocker spielte, meine ich ihn in der Neuauflage in einer kurzen Rolle als Sheriff Cahill erkannt zu haben

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