2004 wagte man es in der Tat, dem wohl besten Zombiefilm „Dawn of the Dead“ von George A. Romero ein Remake zu verpassen. Zum Glück ist das Ergebnis besser geworden als z.B. bei dem TCM-Remake.
Die Krankenschwester Ana (Sarah Polley) kommt nach einem harten Arbeitstag zu ihrer Familie zurück nach Hause, und will eigentlich nur noch entspannen. Am frühen Morgen steht plötzlich das Kind vom Vortag in er Tür und attackiert ihren Vater mit einer Bisswunde in den Hals. Anas Mann stirbt daraufhin, erwacht aber nach einigen Minuten wieder zum Leben und attackiert auch Ana. Ana kann sich noch gerade nach draußen flüchten und sucht erst mal mit dem Auto das Weite. Im Radio hört man schon Dutzende Nachrichten über diese eigenartigen Wesen, die Menschen attackieren. Ana trifft u.a. auf den Polizisten Kenneth (Vingh Rames), Michael und ein Pärchen. Zusammen verschanzen sie sich in einem riesigen Einkaufszentrum und treffen dort auch das Security-Team, welches nicht gerade erfreut ist, dass sie nun auch im Einkaufszentrum hausen. Neben den menschlichen Spannung treiben auch noch einige Zombies ihr Unwesen im Einkaufszentrum, von der immer größer werdenden Masse außerhalb des Kaufhauses gar nicht zu sprechen. Es beginnt ein Kampf um das eigene Leben...
Ja, skeptisch war ich, als ich zum ersten Mal von diesem Remake gehört habe. Immerhin versuchte sich Zack Snyder an dem besten Zombiefilm überhaupt. Glücklicherweise muss man sagen, machte Snyder nicht den Fehler des TCM-Remakes und kupferte nicht gnadenlos vom Original ab. Natürlich, das riesige Einkaufszentrum ist vorhanden, aber das war es schon fast mit allen Ähnlichkeiten zum Original. Die Gruppe im Kaufhaus ist um einiges größer als im Original, auch ändert sich die Story in einigen Bereichen mächtig ab, so dass kaum parallelen zu erkennen sind.
Schauspielerisch geht die Leistung der Darsteller vollkommen in Ordnung, auch wenn es das eine oder andere Overacting einiger Akteure gibt. Auch handeln einzelne Personen teilweise derart unlogisch, dass man einfach nur ins Kissen beißen möchte, wenn man sieht, was die Darsteller teilweise treiben. Aber solche Schwächen hat fast eh jeder Horrorfilm, also sieht man drüber hinweg, auch wenn es einen ärgert.
Umso erfreulicher sind Auftritte der Original-Crew. Neben Ken Foree und Scott H. Reiniger hat sogar Tom Savini einen Kurzauftritt. Gaylen Ross tritt zwar nicht im Film selber auf, doch wer aufpasst, erkennt im Einkaufszentrum, dass eine Modemarke nach ihr benannt wurde, nette Idee. Von David Emge hört und liest man aber nichts.
Unterschiede gibt es auch bei den Zombies. Waren sie im Original „Zombies“, wie man sich sie vorstellt, also langsam, relativ dumm und ausgesprochen harmlos, wenn man ihnen nicht gerade zu Nahe kam, so hat man im Remake das genaue Gegenteil. Nicht nur, dass die Toten nach ein paar Sekunden schon wieder auf den Beinen sind, nein, sie sind auch noch sehr schnell. Rennende Zombies hatte man bis dato noch nicht gesehen und sind sicherlich gewöhnungsbedürftig. Mir persönlich gefällt das nicht so gut, aber man muss es halt hinnehmen.
Auch der Blutgehalt für so einen Film ist beachtlich. Zack Snyder liefert einige krude und harte Effekte ab, die auch technisch gut gemacht sind. Trotzdem reichen sie bei weitem nicht an die Anzahl der Effekte aus dem Original heran. Auch auf die bekannten Fressorgien hat Zack Snyder verzichtet. So bleibt es bei Kopfschüssen, einigen Zombieattacken etc. Trotzdem kann man zufrieden sein, dass solche Art von Effekten überhaupt noch aus den USA kommen, und sei es schließlich in der Unrated-Fassung.
Auch beinhaltet der Film eine gewisse Art von schwarzen Humor, der den Zuschauer das eine oder andere mal schmunzeln lässt.
„Dawn of the Dead“ wurde sehr eigenwillig gefilmt. Stilmittel sind vorhanden und gegen ende lässt Snyder die Aktionen gar um einiges schneller ablaufen, als man es sonst gewohnt ist. Auch das hat mir nicht wirklich gefallen, aber der ganze Film sollte wohl um einiges „rasanter“ werden als das Original, die Zombies geben dafür ja den besten Hinweis.
Fazit: Überraschend gutes Remake, was zwar nicht an das original herankommt, aber auf seine Art einen guten Film repräsentiert. Ferner muss man hier nicht fürchten, dass das Original 1:1 übernommen wird, zum Glück hat Regisseur Zack Snyder ein paar einige Ideen in den Film hereingebracht. So kann man jeden Zombie- und/oder Horrorfan diesen Film uneingeschränkt empfehlen. Der Film ist um einiges besser als das Pendant zur TCM-Reihe, da innovativer und bessere Ideen.