Menschen werden komischerweise zu Zombies. Dieser unfreiwillige Vorgang macht auch vor Anas Gatten und ihrer Tochter nicht halt. Also begibt sie sich auf die Flucht und trifft neben weiteren Zombies auch Menschen wie Kenneth (Ving Rhames) und Michael (Jake Weber). In einem Kaufhaus sperren sie sich daraufhin selbst ein und sammeln sich zu einer größeren Menge, stets in dem Wissen, dass draußen eine Horde geifernder, ziemlich dummer Untoter lauert. Sie können aber nicht ewig im vermeintlichen Refugium verweilen und planen bald den "Ausbruch".
Im Vergleich zum Original ist die Gruppe der Menschen im Kaufhaus schnell ungleich größer. Es treten viel mehr Spannungen zwischen den Charakteren auf als noch 1978, teilweise stecken die Zombies deshalb auch etwas zurück. Die ständige Zombieatmosphäre ist nicht mehr ganz so omnipotent.
Trotzdem sind die liebenswerten Kreaturen noch gefährlich und zwar um einiges mehr als damals. Irgendwie können sie mehr Muskeln als sonst kontraktieren und sprinten nun, anstatt lässig rumzuschlürfen. Das sorgt für mehr Adrenalin und für mehr Action, aber nicht unweigerlich für mehr Atmosphäre. Und natürlich schafft es Zack Snyder nicht wirklich, den Adrenalinfluss durchgehend aufrecht zu erhalten. Das wäre auch nicht so schlimm, wenn die Geschichte dieses Manko vollends kompensieren könnte. Hier gibt es aber doch einige Schwächen im Script; insgesamt gsind neben den Zombieauseinandersetzungen keine richtigen Höhen in der Spannung vorhanden. Auch gibt es lange keinen Punkt, auf den die Figuren hinarbeiten können, was die aufkeimende Spannung etwas mindert.
Dagegen sind die Goreeffekte als Highlight zu werten. Saftige Kopfschüsse und blutige Beißattacken sowie alles andere, was der Zombiefan so begehrt, wird im Überfluss geboten. Darüber hinaus ist auch das Zombie-Make-Up echt schön anzusehen und gerade wegen der Zombiemassen mehr als bewundernswert. Im Verlauf des Film wandelt sich das Aussehen der Untoten zu immer abartigeren Kreaturen, da der Verfallsprozess nicht vor ihnen Halt macht.
Auch die Inszenierung kann sich sehen lassen und lässt über die oben genannten Schwächen doch etwas hinwegsehen. Neben Farbfiltern sind es vor allem die ambitionierten Einstellungen, die mir aufgefallen sind. In Snyders Storyboard werden nämlich selbst herunterfallende Patronenhülsen oder Zigarren berücksichtigt und mit einer eigenen Aufnahme gewürdigt. So ergibt sich ein schön abwechslungsreiches Gesamtbild, welches das Original klar übertrumpft.
Die Darsteller haben mit ihren uninteressanten Figuren keine größeren Probleme, tatsächlich gefallen Auftritte von Ving Rhames und Schauspieler aus dem Original sogar ziemlich gut. Trotzdem fällt es schon auf, dass der Film zeitweise einfach zu viele Figuren besiitzt. Und der Schluss befriedigt einen auch nicht wirklich mit seiner plumpen Fahrt zum Hafen.
"Dawn of the Dead" ist eine gelungene Neuinterpretationen des Klasikers von Romero. Mehr Action und mehr Gore; Zombiefans werden ihre Freude haben. Doch auch sie werden die tolle Atmosphäre von "Zombie" etwas vermissen. Es gibt ansonsten zwar schon ziemlich viel zu bemängeln, trotzdem bleibt ein sehr ambitionierter Untotenfilm, der auch viele seiner Ziele erreicht.