„Dawn of the Dead“ ist das Remake des gleichnamigen Klassikers des Zombiefilms von George A. Romero („Die Nacht der lebenden Toten“) von 1978 und steht selbigen in nichts nach. Sowohl inszenatorisch als auch drehbuchtechnisch weiß das Remake (welches man auch als Update verstehen könnte) von Neu-Regisseur Zack Snyder zu überzeugen.
Die Story ist indes natürlich mittlerweile ein alter Hut: Über Nacht breiten sich Horden Untoter über die gesamte USA aus und eine kleine Gruppe noch nicht Gebissener verschanzt sich in einem nahegelegenen Einkaufszentrum. Dort nehmen sie den Kampf gegen die Untoten auf und planen eine Flucht…
Ebenso wie bei „28 days later“ wurden keine unbekannten Laienschauspieler besetzt und auch keine Hollywood-Größen, sondern eine Reihe von weniger bekannten Charakter-Darstellern, die ihre -für einen Zombie-Film anspruchsvollen und relativ komplexen- Rollen glaubhaft spielen. Ving Rhames („Pulp Fiction“, „Mission: Impossible“) überzeugt als gläubiger Polizist, Sarah Polley („Go!“) als zupackende Krankenschwester und Mekhi Phifer („Ich weiß noch immer,…“) als (über-)treusorgender Beinahe-Ehemann einer Schwangeren. Ken Foree, der die Rhames-Rolle im `78er Original spielte, hat einen kuriosen Gastauftritt als Fernsehpriester. Er darf dann auch die mittlerweile klassischen und im einen Song der „Ärzte“ („Anti-Zombie“) zitierten Worte für die Ursache der Untoten-Epidemie aufsagen: „Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kehren die Toten auf die Erde zurück…“.
Wie schon erwähnt wurde das „Zombie“-Remake zeitgerecht neu aufgelegt. So sind sowohl Soundtrack als auch Effekte zeitgemäß und gut gelungen. Der Film spart auch nicht mit einer gehörigen Portion von lakonischem Galgenhumor (hingewiesen sei hier auf die „Schauspieler-Verschnitt-Shoot-Outs“). Neben zahlreich vorhandenen gut choreografierten Action-Szenen – welche immer wieder durch ironische Einstreuungen unterbrochen werden - gibt es aber auch eher spärlich gesäte ruhigere Momente, die die psychischen Veränderungen der Protagonisten durch die scheinbar aussichtslose Situation widerspiegeln.
Anders als beispielsweise „28 days later“ lässt „Dawn of the Dead“ aber dadurch die angebrachte Ernsthaftigkeit vermissen und überzeugt nicht primär als hintergründige Sozialstudie sondern als vordergründiges Action-Spektakel und Popcorn-Kino. So wirkt „Dawn of the Dead“ in den teilweise sehr drastischen Gore- und Splatter-Szenen eher verharmlosend und es verwundert, dass angesichts selbiger der Film noch nicht auf dem Index gelandet ist.
Besonders das Ende - welches mit dem Abspann auf kreative Weise zusammengeschnitten wurde - ist nicht sehr originell (so gesehen u.a. in Lucio Fulci`s „Woodoo - Schreckensinsel der Zombies“), entbehrt aber nicht einer gewissen Ironie. Die Musikuntermalung dazu („Down with the Sickness“ von „Disturbed“) vermittelt die Grundmentalität des Films: knallharte Dampfhammer-Action der rauen Sorte.
Wer den Film sieht, mit dem Anspruch eine soziologische Studie verfilmt zu sehen wird enttäuscht sein. Alle anderen wird aber „Dawn of the Dead“ sowohl als ebenbürtiges Remake als auch effekttechnisch brillantes Zombie-Spektakel überzeugen. Unterhaltung ist deshalb garantiert auch für das etwas anspruchsvollere Publikum. Daher 8 von 10 Punkten