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Val Kilmer spielt den Leiter einer Spezial-Einheit aus Mitgliedern des Secret Service, FBI und CIA, die die Tochter des amerikanischen Präsidenten retten soll, nachdem diese von einem Mädchenhändlerring entführt wurde. Anfangs deutet alles daraufhin, dass die Entführer nicht einmal wussten, wen sie da gekidnappt haben, Kilmer muss dann jedoch schnell erkennen, das wesentlich mehr hinter der Entführung steckt und, dass einflussreiche Kräfte ihre Finger im Spiel haben.

"Spartan" ist einer dieser Thriller, zu denen es eigentlich nicht sonderlich viel zu sagen gibt. Im Endeffekt handelt es sich dabei nämlich um einen grundsoliden, alles in allem unterhaltsamen Action-Thriller, der mit Altbewährten und Konventionellen überzeugt und klar zu empfehlen ist, auch wenn er weltweit mit einem Einspielergebnis von 8 Millionen und einer DVD-Premiere in Deutschland keine sonderlich große Beachtung gefunden hat.

Der Film beginnt, wie tausende Entführungs-Thriller und Dramen zuvor und besticht dabei weder durch eine sonderlich gute Charakterkonstruktion, noch durch innovative Einfälle. Im Mittelteil schlägt die Story dann aber den einen oder anderen Harken und überrascht die, die das Glück hatten, den Trailer, der viel zu viel vorwegnimmt, vorher nicht gesehen zu haben und provoziert sogar, da der Komplott um die Entführung der Präsidenten-Tochter gar nicht mal so weit hergeholt ist und stellenweise durchaus hintergründige Kritik durchsickert. Dabei wird konstant Dramatik aufgebaut und auch am mustergültigen Spannungsbogen gibt es dabei überhaupt nichts auszusetzen. Nach ein paar Überraschungen gerät der Film zum Ende hin leider erneut zu eng in die altbekannten Handlungsbahnen des Genres, auch wenn er die Spannung bis zum Schluss mit ein paar Action-Szenen und dem schnellen Erzähltempo halten kann.

Regie führte David Mamet, der mit den Drehbüchern zu "Hannibal", "Wag the Dog", "Ronin", "The Untouchables" und "Wenn der Postmann zweimal klingelt" in Erscheinung treten konnte, es sich bei "Heist - Der letzte Coup" und "State and Main" aber auch schon auf dem Regiestuhl bequem machte. Beim Drehbuch leistete Mamat durchaus ordentliche Arbeit und genauso ist auch die Regie: Konventionell aber handwerklich gut. Mamet baut mit seiner schnellen Spannungsmusik, dem hohen Erzähltempo und der bedrohlichen Situation der Hauptfiguren schnell eine gespannte Atmosphäre auf und hält diese bis zum Ende. Er platziert seine Wendungen nicht so gut, wie sie hätten sein können und schöpft so nicht ganz das Potential seines Drehbuchs aus, dafür sind die Action-Szenen aber ganz brauchbar gemacht und die finale Schießerei sehr spannend und atmosphärisch dicht inszeniert. Wer sich jedoch aufgrund des DVD-Covers mit Kilmer, mit seinem Gewehr über der Schulter, einen blutigen und brutalen Action-Film hofft, wird wohl enttäuscht werden, da es außer ein paar Schießereien nichts zu sehen gibt. Zuletzt ist es das gut gewählte Erzähltempo, dass "Spartan" von Anfang bis Ende unterhaltsam gestaltet, auch wenn ein gewisser Beigeschmack der Kurzweiligkeit bleibt. Was stellenweise nervt, sind die teilweise etwas unpassenden Dialoge.

Nach tragenden Rollen in "Heat", "Top Gun" und "Batman Forever" war Val Kilmer mit B-Movies wie "Wonderland" oder "Blind Horizon" auf dem absteigenden Ast und auch "Spartan" reiht sich in die Riege seiner eher belanglosen und unbeachteten Leistungen mit ein, auch wenn er mit einer wirklich starken Leistung überzeugt. Mit dem nötigen Ernst, einem gesunden Selbstbewusstsein, mit leichtem Hang zur Arroganz und seinem coolen Auftreten passt Kilmer sehr gut in die Rolle des knallharten Ermittlers und sichert sich trotz seiner kantigen Art die Sympathie des Zuschauers. Dennoch bekam Kilmer durch "Spartan" keinen größeren Karriereschub und war auch weiterhin in belanglosen B-Filmen zu sehen und bekam in "Alexander" und "Deja vu" lediglich kleinere Nebenrollen. Der übrige Cast kann ebenfalls überzeugen, wobei vor allem William H. Macy heraussticht.

Fazit:
David Mamet gelingt eine ordentliche Story mit der einen oder anderen überraschenden Wendung und deutlicher Kritik am Präsidenten, sowie eine solide Inszenierung mit einer dichten Atmosphäre einem grundsoliden Spannungsbogen und ein paar kleineren Action-Szenen. Da auch die Darsteller, allen voran Val Kilmer, überzeugen können, ist "Spartan" somit ein sehenswerter Action-Thriller, der zwar nichts Neues liefert, aber gut unterhält.

64%

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