Irgendwie unbefriedigende Mischung aus Politthriller und Action…31.07.2008
Val Kilmer darf mittun. Das allein ist schon ein Grund zur Freude, denn der Mann macht sich rar und ist wenn, dann in recht zwiespältigen Filmen zu sehen. Aber man heftet ihm ein Drehbuch ans Bein, welches von Anfang an nicht recht entscheiden kann, welchen Weg es denn zu gehen gilt. Und wenn man nicht mehr weiterweis, bildet man `nen Arbeitskreis…der hier wohl als Problemlösung das probate Mittel: „von allem was in den großen Topf“ zur Hand hat. Man nehme ein klein wenig Verschwörung, Frauendeportation nach Arabien, einen Einzelkämpfer, unsanfte Methoden, geringes Budget, bißchen Action und fertig ist der dicke Brei, der leider ein wenig klebrig geraten ist. Da hilft es auch nicht, daß der an sich recht angenehme Herr Macy dabei ist, denn dieser arbeitet brav seine Stunden ab…Dienst nach Vorschrift nennt man so etwas beim Bund…
Und genau da fängt der Film an. Wir sehen Val Kilmer in seiner Einzelgängerrolle als Agent Scott bei der Rangerausbildung. Doch dann die entsetzliche Nachricht: die Tochter des Präsidenten wurde entführt und möglicherweise in ein arabisches Bordell verschleppt. Das wenn rauskommt…also muß ein Mann her, der jedes nur notwendige Mittel nutzt, um die Dame wieder aufzutreiben, bevor die Presse Wind bekommt. Ein Fall für Scott…doch oh weh, nach der Hälfte des Films wird die Leiche der Tochter an Land gespült…ein Bootsunfall…als aber Scotts Begleiter keine Ruhe gibt und einem Attentat zum Opfer fällt, ermittelt Scott weiter – und deckt eine Verschwörung auf, die wieder einmal dem Zweck dient, den Präsidenten vor den Wahlen nicht schlecht aussehen zu lassen.
Der Film ist gut. Aber er ist auch schlecht. Er hat Längen. Aber er hat auch kurze und knackige Feuergefechte. Er hat Val Kilmer. Aber er hat leider auch einen lustlosen weiteren Darstellerhaufen mit dabei. Und so weiter, und so fort. Wäre Kilmer nicht, dann hätte ich mir den Film ganz sicher nicht angesehen. Die Inszenierung ist gradlinig, die Geschichte dem Genre gemäß überaus konstruiert, und das Finale in seiner Art eher unspektakulär und fast schon öde. Daneben sterben ein paar gute Figuren, ein paar Böse aber auch. Ich weiß nicht…mit ein klein wenig mehr Mühe hätte das ein richtig guter streifen werden können, aber man fügt zusammen, was nicht zusammen gehört – und das Ergebnis ist nur mit einem Kilmerbonuspunkt noch knapp bei 7/10.