Chuck Norris („Missing in Action“, „Code of Silence“) hat in den Achtzigern ein paar brauchbare B-Actioner abgeliefert hat, produzierte davor wie danach aber ungeheuer viel Ausschuss. „A Force of One“, eine seiner ersten Gehversuche als Hauptdarsteller, gehört zu seiner schwachen Anfangsperiode. Denn hier mangelt es an allen Ecken und Enden an inszenatorischen Geschick.
Der angestaubte Plot um einen in Santa Madre dealenden Rauschgiftring, der sich mittels eines Karate-Killers die lästige Polizei vom Hals hält, ist extrem uninteressant und fürchterlich langweilig inszeniert. Gerade so als hätte Regisseur Paul Aaron überhaupt keinen Bock den Film herunter zu kurbeln.
Vielleicht liegt es an der deutschen Synchronisation, aber die hölzernen Dialoge sind an Stumpfsinnigkeit teilweise kaum zu überbieten. Der schwache B-Cast schaut zu oft direkt in die Kamera und ist kaum mit Talent gesegnet. Die Ermittlungen in den Mordfällen der Polizisten, sind vom Allerfeinsten, denn sie bringen eigentlich gar keine Kenntnisse, was wiederum für das dilletantische Drehbuch spricht. Da wird Norris Sohn zu Klump geschlagen und bei der späteren Obduktion werden nicht mal blaue Flecken oder Quetschungen fest gestellt?
Zur schwachen, bisweilen etwas unlogischen Story gesellt sich eine unspektakuläre Actionchoreographie. Obwohl Norris Fähigkeiten, zumindest damals, unumstritten waren, gelingt es keinen Kampf einmal ansprechend in Szene zu setzen. Stattdessen vergeht sich Aaron an zu vielen Zeitlupespielereien, in denen ein paar Luftschläge dann leider auch sehr offensichtlich zu sehen sind.
So blöd die Idee (Wer kommt auf so was?) ist, mal eben in ein paar Tagen vier Polizisten auszubilden, damit die gegen die Killer bestehen können, so blöd guckt auch Chuck hier aus der Wäsche. Seine Mimik ist wie üblich im Sparmodus. Stattdessen darf sich der geneigte Zuschauer an seinem harten Training ergötzen. Na besten Dank...
Garniert wird die Chose mit den obligatorischen armen Drogenopfern, einer kleinen Lovestory zwischen Chuck und der gut aussehenden Polizistin und einem leider wieder nur in Zeitlupe ablaufendem Endkampf gegen Ex-Champ Bill Wallace.
Über der gesamten Produktion muss von Beginn an der Pleitegeier gekreist haben, anders ist dieses langweilige Stück Zelluloid kaum zu erklären. Wäre da nicht der Score, der ab und zu das Feeling der Siebziger etwas einfängt, könnten selbst Genrefans sich den Film im Spulmodus anschauen. Dagegen sind spätere Norris-Werke fast schon meisterlich inszeniertes Entertainment. Hier reicht es gerade mal zu einem unterdurchschnittlichen B-Movie.
Fazit:
Langweiliger 08/15 – Klopper, der ein paar Kämpfe mehr und vor allem eine bessere Choreographie verdient hätte. Norris läuft mit versteinerter Miene durch den Film, bis der nächste Kampf kommt – gerade so als würde der Rest ihn nicht interessieren. Der Supportcast bekleckert sich allerdings auch nicht gerade mit Ruhm. Der Plots ist lahm und hat kaum Überraschungen zu bieten und die Inszenierung ist aufs Sparen ausgelegt. Wirklich nur etwas für Norris-Kompletttisten.