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Die Mannen des bösen Zauberers und Sektenführers Tulsa Doom überfallen das Dorf des kleinen Conan, töten seine Eltern und verschleppen ihn in die Sklaverei. Durch die geleisteten Frohndienste wird aus dem kleinen Jungen ein wahrer Muskelberg (schließlich spielt ihn ja der Grazer Bodybuilder Schwarzenegger, der damals gerade zum xten Mal zum Mr. Universum gewählt wurde), so daß man ihn alsbald zum Gladiator ausbildet. Schließlich schenkt man ihm die Freiheit, und von da an kennt er nur ein Ziel: Rache an Tulsa Doom und seinem Sektiererpack!

Wie man sieht, haben sich die verantwortlichen Autoren John Milius und Oliver Stone (!) an Minimalismus selbst übertroffen; die Dialoge sind ähnlich intellektuell ausgefallen, mit seiner großen Liebe Valeria wechselt Conan ganze zwei Sätze! Doch wer erwartet von einem Barbarenfilm schon Tiefgang oder gar geschliffene Rededuelle? In CONAN THE BARBARIAN wird erst zugeschlagen und dann (vielleicht) nachgedacht, was dem Film vor allem im gar so liberalen und politisch korrekten Deutschland nahezu ausschließlich negative Kritiken bescherte. Barbaren, die ihre Probleme sachlich ausdiskutieren wären jedoch wohl am Rande zur Peinlichkeit und deshalb darf Arnold in CONAN
so richtig die Sau rauslassen: der Film bietet perfekt choreographierte Schwertkämpfe, in denen das Blut literweise vergossen wird, sowie einige höchst krasse Sprüche ("Das ist Conan. Er weint nicht, er kann nicht weinen. Darum weine ich für ihn."). Diese kompromisslos und archaisch anmutende Wucht des Films wird durch den bombastischen Soundtrack von Basil Poledouris noch verstärkt, der CONAN zu einer regelrechten Gewaltoper hochstilisiert. Nebenbei kriegen auch noch ein paar während der achtziger Jahre populäre religiöse Gruppierungen ihr Fett weg; Flower-Power ist für aufrechte Barbaren eben nichts.

CONAN bewegt sich somit also eindeutig rechts der Mitte und ist ein ziemlich gewalttätiger Vertreter des Macho-Kinos, aber selbst wenn man solche Filme nicht mag, muss man zugeben, daß man sich der kraftvollen Inszenierung nur schwer entziehen kann. Für die Fans von sogenannten "Gewaltvideos" (har har!) ist CONAN, der zum Glück auf die Naivität der Robert E. Howard-Stories verzichtet und dadurch zu einem der wenigen ernsthaften Muskelheldenfilme wird, jedoch geradezu ein Muss!

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