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Arnold Schwarzenegger war ein ganz Großer, doch zu Anfang hatte er es auch nicht leicht. 23 Jahre jung war der Österreicher, als im die Hauptrolle in "Herkules in New York" angeboten wurde, ein Flop auf ganzer Linie, der ihm aber schließlich zur Hauptrolle in "Mr. Universum" und "Kaktus Jack" verholf. Erst Oliver Stone und Regisseur John Milius entdeckten das Talent für die Verflmung des Romans von Robert E. Howard. Von ihm stammt auch die Vorlage für das Sequel "Conan - Der Zerstörer" und die schlappe Serie mit Ralph Möller in der Hauptrolle, enstammt auch seiner Feder. "Red Sonja, Kull - Der Eroberer" sind auch nach seiner Buchvorlage verfilmt worden. Oliver Stone und John Milius schrieben das Drehbuch, mit Buzz Feitshans hatte man einen großen Produzenten. Für Milius war es auch der erste große Erfolg, denn sein "Jagd auf Dillinger", sowie "Der Wind und der Löwe" sorgten beim Publikum nicht für Jubelschreie. Man kennt Milius auch durch den reaktionären Actionfilm "Die rote Flut" mit Patrick Swayze. Für Schwarzenegger war nun der Weg geebnet, zwei Jahre später folgte das Sequel und kurz darauf schlüpfte er in seiner Paraderolle als Killermaschine aus der Zukunft, "Terminator" unter James Cameron. Mit seinen zahlreichen Auftritten im Genre Action, war er einer der Wegbereiter der 80er Jahre Action. Von "Conan - Der Barbar" ist anscheinend in jüngster Zukunft ein Remake, oder eine Art Fortsetzung geplant.

Auf der Suche nach Stahl überfällt der grausame Thulsa Doom (James Earl Jones) ein kleines Dorf. Dort werden alle bestialisch ermordet, auch die Eltern des kleinen Conan. Man verfrachtet ihn in ein Arbeitslager, wo er durch die Knochenarbeit Bärenkräfte erhält. Durch einen Kaufmann nimmt er an Gladiatorenkämpfen teil und erlernt die Kunst des Schwertkampfes. Bald erlangt Conan (Arnold Schwarzenegger) die Freiheit und hat nur ein Ziel, Rache an Thulsa Doom. Auf seiner abenteuerlichen Reise rettet er dem Dieb Rexor (Ben Davidson) das Leben und verliebt sich in die Kämpferin Valeria (Sandahl Bergman). Zusammen helfen sie König Osric (Max von Sydow), dessen Tochter wurde von Thulsa entführt und seinem Schlangenkult gefügig gemacht. Die Zeit für Conans Rache ist gekommen.

Egal ob man ihn mag oder nicht, dieses Fantasyabenteuer ist Kult und zudem ein Meilenstein des Genres. Es gibt zahlreiche Kopien, man nehme nur mal "Red Sonja" oder "Beastmaster", welche nach diesem simplen, oder ähnlichen Rezept funktionieren. Auf jeden Fall ist die Story hier nicht viel wert, das älteste und beliebteste Tatmotiv, kommt erneut zur Geltung, ganz genau, es ist die Selbstjustiz. Nur versetzt in eine frühere Zeit, als die Menschen noch an Chrom, die vier Winde, oder Riesen glaubten. Eine Fantasywelt, in der es Riesenschlangen, Hexen und Dämonen gab. Da kommt der Zuschauer um einige fantastische Einlagen nicht herum. Grelle Lichtblitze, Feuer, Geister, wobei alles noch handmade ist und einen gewissen nostalgischen Charme besitzt. Selbst die Riesenschlange ist für damals recht gut animiert, wobei man Thulsas Verwandlung in eine Riesenboa noch nicht richtig realisieren könnte. Etwas billig kommen nur Szenen wie die Geisterbeschwörung, oder die Verwandlung der Hexe daher. Doch dieser Film ist so schick verpackt, dass man die Veraltung der Effekte kaum bemerkt. Man nehme mal diese authentische Kulisse mit alten Bauten, ganz besonders das Paradies in der Höhle ist beeindruckend. Visuell war Milius hier ein Genie, man scheute hier keine Mühen für die historischen Hintergründe.

Doch noch höher zu bewerten als die Kulisse, ist der Orchesterscore von Basil Poledouris. Einfach genial und zeitlos gut sind seine Kompositionen und könnten dieses Fantasyabenteuer nicht besser untermalen. Zwar als ein wenig zu aufdringlich, doch kaum zu überbieten. Ganz besonders in den Kämpfen kommt dies perfekt zur Geltung, wobei unser Conan in der Mitte leider einen Durchhänger hat. Anfangs der brutale Überfall auf das Dorf, der kleine Conan wird erwachsen sind noch recht interessant, doch nach dem Diebstahl im Schlangenturm geht es bergab, um dann in der letzten halben Stunde nochmal voll aufs Gas zu drücken. Die Gefechte sind nicht nur gut choreographiert, sondern auch sehr blutig. Das Blut sprudelt förmlich aus den immer gut sichtbaren Wunden. Gekämpft wird mit vielen Waffen, so gestalten sich die Kämpfe als sehr abwechlungsreich.
Arnold Schwarzenegger musste für die Hauptrolle extra Unterricht im Schwertkampf nehmen, alle Bewegungen werden von ihm selbst ausgeführt, als Darsteller ist er hier noch eine Niete, doch die Rolle passt zu ihm. James Earl Jones ist wirklich grandios als Thulsa Doom, Max von Sydow ein wenig unterfordert. Auch die unbekannten Darsteller machen ihre Sache gut.

Gehört für einen Filmfan zur Grundausbildung. "Conan - Der Barbar" ist ein Meilenstein des Fantasykinos und amüsantes, sowie brachiales Unterhaltungskino. Tolles Kulisse und Ausstattung, geinaler Score.

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