Der Guru (1998)

Ricky Hayman, Programmchef des Teleshopping-Senders GBSN, steht das Wasser bis zum Hals. Sein Boss gibt ihm noch zwei Wochen, um die Einnahmebilanz um mindestens sechs Prozent anzuheben, sonst wird er gefeuert. In diesem Moment tritt "G" in sein Leben! Ein sanftmütiger Teilzeitphilosoph mit der besonderen Gabe, dort hineinzuplatzen, wo er gerade gebraucht wird. "G" schafft es mit einem spontanen Auftritt in einer GBSN-Sendung, das Publikum durch seine so andere Art der Präsentation zu begeistern und die Umsatzzahlen nach oben zu treiben. Ricky ist außer sich vor Freude und verhilft dem Guru zu einer eigenen Verkaufsshow. Dass das nicht ganz ohne Komplikationen ablaufen kann, versteht sich von selbst.

Der Guru ist eindeutig eine der schwächeren Komödien von Eddie Murphy. Er spielt zwar ausnahmsweise mal nicht seinen typischen Charakter des Maschinengewehrplapperers, sondern einen philosophischen Dauergrinser mit Religionseinschlag, aber dadurch wird der Film auch nicht besser. Eher im Gegenteil, spätestens nach dem ersten dutzend Allgemeinweisheit wünscht man sich den Eddie aus Beverly Hils oder den 48 Stunden zurück.
Was hier geboten ist an Seichtheit was die Handlung, aber auch den Humor betrifft kaum noch zu überbieten.Wirkliche Brüller werden nicht geboten und neben den meist müden Witzchen muß noch eine Liebesbeziehung zwischen Hayman und seiner Mitarbeiterin eingefädelt werden, die dann auch brav in bester Soap Manier abgearbeitet wird. Um dieser an menschlicher Dramatik kaum zu überbietenden Handlung noch eins draufzusetzen geraten plötzlich alle in moralisches Dilemma, der arme Guru könnte sich nicht wohlfühlen und sollte seine Wallfahrt fortsetzen. Aber er bringt doch soooo gute Verkäufe. Spannende oder komische Unterhaltung mit Esprit sieht jedenfalls anders aus.
Naive Botschaften, müde Abfolge von Späßchen und human interest das sich die Fußnägel biegen. Der Guru ist in allen Dingen völlig belanglos und ich wundere mich wirklich das so etwas eine Kinoauswertung hatte. Ständig wird uninspiriert zwischen Kommerzkritik, Comedy und Drama gewechselt und fällt in allen Sparten durch. Mehr als ein vuschtes Grinsen gibts dafür nicht.
3/10