Review

Eddie Murphy mischt als Guru G die Teleshoppingwelt auf

Rick Hayman (Jeff Goldblum) ist Programmchef eines Teleshoppingsenders. Doch da er nichts verkauft steht er kurz vor dem Rausschmiss. Da überfährt er nach einer Panne fast „G“ (Eddie Murphy), einen liebenswerten Kleinguru. Um diesen Unfall wieder gut zu machen nimmt Rick ihn mit nach Hause und spannt ihn später in seine Show ein. G trifft mit seiner freundlichen Art den Nerv der Zuschauer. So steigen die Verkaufszahlen und alle sind anfangs glücklich..
„Der Guru“ ist ein überflüssiger Versuch ein medienkritisches Werk an den Zuschauer zu bringen. Nach der schon recht belanglosen Einführung plätschert der Film langsam vor sich hin, so dass man Mühe hat die Augen offen zu behalten. Da kann auch die neue Mitarbeiterin Kate nichts mehr retten, denn man kann sich schon früh denken, worauf das hinausläuft. Zum Schluss wird noch mit der Moralkeule um sich geschlagen und fertig ist das zähe Werk.

Die Musik noch das Beste am Film. Zu den religiösen Anekdoten Gs wird gefühlvoll, religiöse Musik gemischt, während in den romantischen Episoden zuckersüße Musik ran darf. Doch die kann den Zuschauer genauso wenig wie die ab und an eingespielte hektische Musik von den Socken hauen. Ok, aber nichts wirklich umwerfendes und zwingendes.

Atmosphäre:
Will der Film nun Mediensatire sein oder eine Liebesgeschichte erzählen? Schon nach den ersten 5 Minuten sollte klar sein, dass man beides will. Nur klappt das leider ganz und gar nicht, denn dem Film fehlt der Pep.
Da haben wir den uneinsichtigen Programmchef Ricky, der von seinem Chef am liebsten zusammengefaltet wird und die neue Mitarbeiterin Kate, die nun die Verkaufszahlen steigern soll. Was sich in den folgenden 100 Minuten zwischen den beiden abspielen wird, sollte klar sein.
G tritt nach einem Autounfall in dem Film, worauf Ricky ihn in seine Show packt. Von nun an steigen die Verkaufszahlen und alle sind glücklich. Und wo ist die Medienkritik? Kommt später noch..
Erst mal müssen Ricky und Kate durch ein Bad der Gefühle schwimmen und G seine Auftritte absolvieren. Während man den ersten Teil getrost abhakt, ärgert man sich schon über G. Ok, er verkauft strahlend die Dinge die niemand braucht, aber wo bleibt der Witz. Der Film möchte so gern nebenbei noch eine Komödie sein, aber so richtig lachen kann man hier nie.
So versucht man noch etwas Dramatik mit Gs angeblicher Frau in den Film zu bringen. Doch diese Idee wird von G ebenfalls im Keim erstickt.
So dürfen sich Ricky und Kate nun irgendwann beim Abendessen um den Missbrauch von G unterhalten, denn Kate bekommt nun doch arg Fracksausen, weil der liebenswerte Mensch so ausgenutzt wird. Ricky denkt da aber ganz anders und bietet G schon mal einen festen Vertrag an, um dick Kohle zu machen.
Aber aus Liebe zu Kate entschließt er sich doch das Richtige zu tun und tritt selber vor die Kamera um der ganzen Fernsehwelt zu erklären wie böse das Entertainment / Showbusiness doch ist. Herrje, was ein glückliches Ende...
Leider ist „Der Guru“ nichts Halbes und nichts Ganzes. Die Kritik wird zugunsten der kindgerechten Liebesstory beiseite geschoben. Außerdem fehlt dem Werk zynischer oder beißender Humor. Wirkt so, als hätte man das für einen Kindergeburtstag gedreht. Keinen interessiert der Film richtig, aber nebenbei laufen lassen kann man ihn ja. Irgendwer glotzt schon drauf.
Dieses Konzept geht in diesem Fall in die Hose, denn ich finde wirklich keinen Grund, warum man sich dieses Werk ansehen sollte. Dafür sind die Kritikversuche dann leider zu plump.

Schauspieler:
Jeff Goldblum ist als Programmchef fehlbesetzt. Ihm fehlt es an Ausstrahlung. Soll man in ihm nun den karrieregeilen Saftarsch sehen oder den „Ich bin doch gar nicht so böse“ Weichspüler, der schließlich doch noch bekehrt wird? Irgendwie ist er hier immer das gleiche. Ein Zwischending aus böse und gut, was aber niemand recht zu trennen vermag. Ab zu den Raptoren...
Eddie Murphy ist noch der einzige Grund, warum man mal einen Blick riskieren kann. Endlich hyperventiliert er mal nicht vollgestopft mit Aufputschmitteln durch einen Film, ohne die Schnauze halten zu können. Der ewig grinsende Murphy ist gar nicht wieder zu erkennen. Leider mimt er den Guru dann aber doch viel zu zurückhaltend. Etwas radikaler und der Film hätte ein paar hübschere Szenen gehabt. Na ja, als Dr. Doolittle klappt es vielleicht besser....

Fazit:
Langweilige Einschlaftablette mit einem etwas anderen Eddie Murphy. Die Kritik ist zu zaghaft und plump und wird zusätzlich durch die Romanze in den Hintergrund gedrückt. Ich gehe jetzt schlafen.. *gähn*

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