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Was für eine Mischung, der spanische Nullmime Romano Kristoff (Im Wendekreis des Söldners, Dschungelratten) und Regie-Ass Teddy Page (Final Reprisal, Death Zone) setzen zusammen einen Ninjaschinken auf den billigen Philippinen in Szene. Hier bleibt garantiert kein Auge trocken. Desweiteren wirbt man fleissig mit Ken Watanabe, nur weil dessen Namensvetter zusammen mit Kristoff das Drehbuch schrieb, besser gesagt hinschluderte. "Die Macht der Ninja" ist Trash in Reinkultur, doch an die wahnwitzigen Werke eines Godfrey Ho kommt er nicht ran.

Vor drei Monaten wurde eine wichtige Formel entwendet, als Täter kommt nur ein Ninja in Frage. Da die Behörden immer noch im Dunkeln tappen, holt man sich Hilfe aus Japan in Form des Ninjas Kenzo (Romano Kristoff). Der kommt einem Multimillionär auf die Schliche, welcher mit Hilfe der gestohlenen Formel ein Serum entwickelt hat. Damit lassen sich die Gedanken eines Menschen steuern. Die Testobjekte sind junge Frauen, welche er einfach kidnappen lässt. Auch Kenzos neue Freundin lässt er entführen, doch er unterschätzt Kenzo, der nun zum großen Schlag ausholt.

Man kann es formulieren wie man will, die Story wird immer bescheuert klingen. Eine Formel, Ninjas, Gedankenkontrolle und alles ohne Hand und Fuss. Es hat gar keinen Zweck sich Gedanken über jegliche Elemente dieses Films zu machen, denn dann würde man das Teil am liebsten in die Ecke knallen. Stattdessen sollte man sich einfach berießeln lassen, "Die Macht der Ninja" enthält mehr Witz, als so manche Komödie. Zum Beispiel hat man nach drei Monaten nicht den geringsten Beweis gefunden, dabei ist die Formel doch so wichtig. Doch unser Held schlappt einmal über das Grundstück des ermordeten Professors, findet dort eine rote Feder und weiss gleich wer sich dahinter verbirgt. Und Kenzo ist ein waschechter Ninja, denn er trinkt keinen Alkohol, ist sehr wortkarg und geht früh ins Bett. Da er nachts von seinen Gegnern gerne mal einen Pfeil in die Brust geschossen bekommt, schläft er mit einem Körperpanzer. Doch neben peinlichen Dialogen und langweiligen Ermittlungen ist in der ersten Hälfte nicht viel los. Da der Zuschauer eh schon alles weiss, kann einem nur die unfreiwillige Komik vor dem Einschlafen retten. Besonders lächerlich die Versuche an den gekidnappten Frauen, welche dann wie Zombies durch die Gegend wanken und jeden Befehl ausführen. Aber auch Kenzos Verkleidungen sorgen für einige Lacher, ob als Frau oder Amish-Angler, Kenzo ist sich für nichts zu schade.

Doch Page und Kristoff ziehen das Tempo plötzlich an, denn man trachtet Kenzo nach dem Leben. Aber seine Gegner sind derartige Vollpfosten, schießen immer daneben und warten bei einer Keilerei immer brav bis sie an der Reihe sind. Von Actionszenen kann hier eigentlich nicht gesprochen werden, denn das Ganze ist meist schneller vorbei, als es angefangen hat. So etwas wie Choreographien scheint es nicht gegeben zu haben, daher sollte man keine spektakulären Moves erwarten. Es kommen auch nur wenige Waffen zum Einsatz, alle Kämpfe sehen leider gleich aus. Stattdessen haben Page und Kristoff einige Brutalitäten in Petto. Blutige Schnittwunden oder das Abhacken von Körperteilen steht auf dem Speiseplan. Alles schlecht gemacht, aber nicht unblutig. Auch sind viele Szenen sehr schlecht ausgeleuchtet. Manchmal ist wenig bis gar nichts zu erkennen, auch um die Unfähigkeit der Darsteller zu kaschieren. Im überlangen Showdown darf es immerhin ein wenig zur Sache gehen, den miesen Endkampf gegen einen ebenbürtigen Gegner hat man zusätzlich mit Zeitlupen verhunzt. Der zusammengeklaute Score vermag über die Distanz auch zu stören, weil er dermaßen aufdringlich ist. Das sind die Darsteller nicht, Kristoff und Co liefern eine lausige Vorstellung.

Ein Ninjastreifen der billigsten Machart und dennoch gibt es Schlechteres auf diesem Sektor. Voll von unfreiwilliger Komik weiss "Die Macht der Ninja" immerhin einigermaßen zu unterhalten, der Trashfan wird sich sogar richtig amüsieren. Doch bleibt man objektiv, so muss man sich schnell eingestehen, dass Action, Kulisse, Sound und Story völlig für die Katz sind.

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