Über dem Jenseits (1981)

Das ist er nun. Einer der ach so tollen, hoch gelobten Fulci-Klassiker und angeblich einer seiner besten. Einer seiner besten, das stimmt sogar. Denn die restlichen filmischen Verbrechen von Fulci sind, abgesehen von vielleicht ein oder zwei Ausnahmen, noch schlimmer. Aber nun zum Film selbst. Da geht's um ein gar unheimliches Haus, in welchem sich hin und wieder schreckliche Todesfälle ereignen. Die aktuelle Hausbesitzerin findet heraus, dass das Haus zu den sieben Toren (aha!) gehört und sich bereits fleißig die Zombies eingenistet haben. Mehr muss man über die Story eigentlich nicht wissen aber Fulci hat seinen Zuschauern diesbezüglich sowieso nie viel abverlangt. Man konzentriert sich lieber auf möglichst Ketchuphaltige Splattereffekte, auch wenn diese nur reiner Selbstzweck sind und bis zum erbrechen (nein, das ist jetzt nicht zweideutig gemeint) ausgeschlachtet werden. Leider sind 90% der Effekte derartig dilettantisch gemacht, dass sich die gewünschte Wirkung nicht mal annähernd einstellen will. Extrem schädlich ist in diesem Zusammenhang auch die Tatsche, dass sich der Film selber absolut bierernst nimmt.
Viele Schauspieler agieren darüber hinaus arg hölzern und amateurhaft. Auch ist der Film in vielen Szenen einfach nur geschmacklos. Trauriger Höhepunkt ist wohl eine Szene, in der einem ca. 10jährigen Mädchen der halbe Kopf weggeballert wird. Da fragt man sich wirklich, welches Publikum Fulci mit solchen Szenen ansprechen will.
Kommen wir zur Atmosphäre des Films, welche ja von vielen anderen immer hoch gelobt wird. Um es kurz zu machen, sie ist praktisch nicht vorhanden. Das liegt zum einen an den vielen schlechten Schauspielern und Effekten, aber noch viel mehr an der absolut nervtötenden Gialo-Mucke des Films welche immer zu den unpassendsten Augenblicken ertönt. Es herrscht Langeweile pur.
Im Kern haben wir es hier mit einem reinen Splatterstreifen zu tun, welche zwar versucht so etwas wie Spannung und Atmosphäre zu erzeugen, dabei jedoch kläglich scheitert.
Jeder auch nur etwas anspruchsvollere Zuschauer sollte einen weiten Bogen um dieses Machwerk machen. Dies gilt im Übrigen auch für die meisten anderen Fulcis.
Für den Versuch so etwas wie Handlung im Film unterzubringen gibt’s noch gnädige 2/10 Punkte.