Review

Die junge Lisa erbt ein altes Hotel und möchte es neu herrichten. Was sie nicht weiß: Vor vielen Jahren wurde dort ein Maler, der auch als Hexenmeister bekannt war, grausam zu Tode gefoltert. Dieser Mann schien ein Geheimnis, dieses Haus betreffend zu kennen. Was das genau ist, wird noch nicht erläutert.
Während der eben bereits erwähnten Renovierungsarbeiten passieren jedoch bereits seltsame Dinge. Der Maler fällt von einem Gerüst, nachdem er seltsamerweise eine Frau mit komischen Augen gesehen hat. Außerdem wird dem Klempnermeister Joe während seiner "Arbeit" im Keller unerwartet ein Auge ausgedrückt. Auch macht Lisa die Bekanntschaft mit der jungen Emily (das Mädchen mit den komischen Augen), die ihr den Rat gibt, das Hotel aufzugeben und zu verschwinden. Sie gibt zwar keine weiteren Erläuterungen, nachdem jedoch auch noch die Frau des Klempners stirbt, sagt sie ihr die Wahrheit, dass das Hotel auf einem der sieben Tore des Schreckens steht. Lisa glaubt ihr nicht, die sich häufenden Todesfälle und seltsamen Dinge lassen sie jedoch irgendwann an ihrem Verstand zweifeln und der hilfsbereite Arzt McCabe wird ihr gegenüber skeptisch. Doch dann muss auch er feststellen, dass eine bösartige Macht am Werk ist. Irgendwann flüchten die beiden dann in das Krankenhaus des Arztes. Doch dort werden sie schon bald von Zombies begrüßt...

"The Beyond" oder "Geisterstadt der Zombies" ist wahrscheinlich Fulcis bekanntester Splatter-Film. Und es ist auch ein Film der besonderen Art. Fulci-Fans wissen wohl schon längst, wovon ich spreche, den anderen sei gesagt, dass der Film ein großes Maß an Atmosphäre besitzt, aber wirklich nur sehr wenig logische Story aufweißt. Er konzentriert sich nur sehr wenig auf die einzelnen Charaktere und deren Ursprünge sondern legt das Augenmerk auf die seltsamen und grauenhaften Dinge, die dort passieren. So muss man sich einiges zusammenreimen, da wirklich wenige Dinge konkret zu erkennen oder genannt sind (z.b. das Geheimnis des blinden Mädchens). Fulci selbst sagte mal, dass "The Beyond" eine Folge von Bildern ohne Logik ist. Ich denke, dass trifft es ziemlich gut...

Was die Splattereffekte angeht, so hat der Film durchaus einiges zu bieten. Es reiht sich zwar auch dort nicht ein Splattereffekt an den anderen, wenn was passiert, wird es allerdings auch in Großaufnahme gezeigt (typisch für Fulci). Insbesondere die Szene mit den Spinnen dauert schon ungefähr 3 ½ Minuten. Sie wird einige Leute sicherlich ziemlich anekeln. Dass in dieser Szene eindeutig auch mehrere unechte Spinnen eingesetzt werden (die aufgrund ihrer eingeschränkten Bewegungsfreiheit eindeutig als solche zu erkennen sind) darf aber auch nicht unerwähnt bleiben. Es zeigt sich doch, dass wir es sicherlich nicht mit einer megateuren Produktion zu tun haben. Darüber hinaus gibt es dann auch die normalen Bluteffekte und weiteren "Ekel-Staff".

Der deutsche Titel "Geisterstadt der Zombies" ist übrigens eher unpassend, da die Zombies erst nach ca. einer Stunde auftauchen. Bis dahin taucht der Horror im Grunde in vielen verschiedenen Formen auf, das Böse ist hier vielfältig und es geschehen die unmöglichsten Dinge (wie gesagt: Logik ist Mangelware!)

Auch die Schauspieler sind sicherlich nicht erste Sahne, was bei so einem Film allerdings nicht wirklich negativ auffällt. Dies ist sicherlich auch nicht der Film, in dem Dialoge (die in italienischen Gore-Streifen gewohnheitsgemäß oftmals saudumm sind) außergewöhnlich wichtig sind. Trotzdem finde ich, dass die Hauptdarstellerin Catriona McColl einen guten Eindruck hinterlässt (sie ist bekanntlich eine der sehr präsenten Personen in den Fulci-Horrorstreifen). Und die deutsche Synchronisation ist hier auch nicht ganz so nervig wie bei einigen anderen Italo-Klassikern.

Ein weiterer Pluspunkt ist neben der Atmosphäre auch die Musik. Die Titelmelodie ist jedenfalls ziemlich cool und kommt zum Beispiel beim genialen Ende, als die beiden Hauptdarsteller entsetzt feststellen, dass sie im Jenseits gelandet sind, genial rüber. Gerade diese Szene halte ich für eine der besten des ganzen Films, obwohl auch diese Szene nach vielem Ansehen auch an Magie verlieren kann.

Fazit: Dieser Film hat Atmosphäre und definitiv einen gewissen Reiz und er zählt ohne Zweifel zu Fulcis besten Horrorfilmen. Leute, die eine logische Story sowie Schauspieler sehen möchten, sind hier falsch. Splatter-Freaks, die Gore abkönnen und denen ein gewisser visueller Stil sowie Atmosphäre zusagt, wird der Film aber sicher gute Unterhaltung bieten.

9 von 10 Punkten

Details
Ähnliche Filme