Als ich mir den Film zum ersten Mal ansah, war ich schon vorher zweigeteilter Meinung: Erstens hatte ich schon einige Fulci-Filme gesehen und war immer maßlos enttäuscht. Andererseits wurde der Film mir von vielen (auch hier im OfdB) empfohlen.
Der Anfang des Films ist recht gut gelungen, auch die Schauspieler agieren (wie in allen Fulci-Filmen) tadellos. Die Musik hat auch einen gewissen Grad und blutige Szenen gibt es en Masse (obwohl das letztere keinen Ausschlag geben soll). Doch wie so oft in Lucio Fulci-Streifen enttäuscht der Zusammenhag der einzelnen Szenen sehr; es gibt nämlich keinen…
Im Einzelnen:
Der Film ist eigentlich kein Film mehr, sondern ein Zusammenschnitt von Gewalt-Szenen, was eigentlich gar nicht so schlecht wäre, wenn diese Szenen nur im mindestens miteinander im Zusammenhang stehen würden, was leider nicht so ist.
Ich habe mir den Streifen mehrmals angesehen und frage mich immer wieder:
Wer ist wer? Warum macht der das ? Wo spielt das? Wesshalb usw.
Man hat immer das Gefühl, das 5-6 wichtige Szenen fehlen, um den Film abzurunden; so hat er eher eine Würfelform.
Um in gehobenen Maßstab zu beschreiben, was ich meine, vergleiche ich den Film einfach mit der Kubrick-Adaption von Clarks „2001“; ein Film, den man 20 Mal gesehen hat und immer noch nichts versteht [Dieses Beispiel ist ziemlich radikal, da „2001“ eher zum „Zusehen“ als zum „Verstehen“ neigt].
Mein einziger Kritikpunkt ist eben dieses ernste Problem, das der Film hat und weshalb mir jeder andere Film mit nur ein bisschen Story besser gefällt als dieser ohne Story.
SCHADE EIGENTLICH, ALLES ANDERE IST SPITZE
Das Mysterium, wesshalb „ein solcher Film“ trotzdem als Meisterwerk angesehen wird, ist für mich, da viele Gewaltfreaks in ihm so etwas wie Selbstbestätigung finden [und einen hervorragenden „Zombie am Glockenseil“ als „enttäuschend“ abtun].
Fazit: Alles Perfekt bis auf den Film
(4/10)