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Lucio Fulci ist bekannt für Filme, die explizite Gewaltdarstellungen bis ins Extrem zeigen. So wie in "Ein Zombie hing am Glockenseil" oder "Woodoo: Die Schreckensinsel der Zombie". Welch Feuerwerk der vielleicht umstrittenste Regisseur, Fulci zum Namen, aber mit "Die Geisterstadt der Zombies", auch als "The Beyond" bekannt, abbrennt, ist schier genial. Es ist einfach sein zweifelloses Meisterwerk, das auch gleichzeitig eines der besten Splatterwerke aller Zeiten darstellt. Selten waren Goreeffekte so hart und dazu noch so realistisch wie in Fulcis Meilenstein. Da werden in Großaufnahme langsam Augen ausgedrückt, ein Hund reißt seiner Herrin die Kehle auf und danach beißt er ihr ein Ohr ab, ein Mann wird mit eine Kette mehrmals aufgeschlitzt und so weiter. Da wurde überragende, atemberaubende Arbeit verrichtet. Die Story geht da hingegen schon fast unter, ist sie auch nicht unbedingt vollkommen und überschaubar.
Im Jahre 1927 wird ein Maler, der gerade dabei ist, eines seiner Bilder fertigzustellen, in dem Hotel "Seven Doors" von ein paar Bewohnern des nächsten Dorfes auf grausamste Weise getötet. 54 Jahre später, 1981, bekommt eine Frau namens Lisa das Hotel vererbt. Doch das "Seven Doors" ist eine halbe Ruine und Lisa lässt es restaurieren. Als Joe, ein Klempner, die Ursache eines Rohrbruches im Keller aufspüren und alles wieder in Ordnung bringen soll, fängt das Grauen an. Denn das "Seven Doors" ist auf einer der 7 Pforten zur Hölle gebaut worden und die Toten kommen wieder zurück auf die Erde.
Nicht nur als Splatterfilm kann "Geisterstadt der Zombies" überzeugen, sondern auch als "normaler" Film. Würde die Gewalt nicht so detailgetreu dargestellt werden und nicht so oft in Erscheinung treten, würde es "Geisterstadt der Zombies" leicht schaffen, einem als guter Kinofilm zu erscheinen, weil sowohl die Musik als auch die Kameraarbeit von der ersten Sekunde überzeugend und gut gelungen sind. Für einen Splatterfilm ungewöhnlich, da überdurchschnittlich. Die Schauspieler agieren recht professionell, ein weiterer Aspekt, durch den das Meisterwerk vom üblichen Splatterszenario abgehoben wird. "Geisterstadt der Zombies" ist zwar eines der brutalsten Werke des Genres, aber auch eines der besten, weil alles so professionell ist. Es macht Spaß, sich den Film anzuschauen, da er kurzweilig ist, die Schauspieler überzeugen und durch Musik und Kamera zwei weitere große Pluspunkte auf einen warten. Einfach genial! Ich finde, jeder sollte "Geisterstadt der Zombies" gesehen haben. Ein Meilenstein in der Filmgeschichte. Nicht nur in Sachen Splatterfilmen! Längen gibt es nicht. Das einzige Manko, das auch den ganzen Film über stört, ist die Story, für die man sich etwas zu wenig Zeit gelassen hat, um dem Zuschauer alles klarer und transparenter zu machen. Zum Beispiel hätte man ruhig mehr darauf eingehen können, warum genau die Toten zurückkehren. Dem Zuschauer wir das aber nicht erklärt, der somit mit dem Ganzen recht überfallen wird. Auch die Schlusssequenz, der vorangeht, dass die beiden Hauptdarsteller sich im einen Moment noch im Krankenhaus befinden, aber im nächsten sind sie im Keller der Hotelbesitzerin. Das mag vielleicht alles ganz mysteriös und gruselig sein, es fügt dem Film aber auch einen geringen Schaden zu. 10 - 15 Minuten mehr Film, in denen dem Zuschauer alles genauer dargelegt wird und "Geisterstadt der Zombies" wäre fast perfekt. Das hat Fulci dem Zuschauer jedoch vorbehalten und daher "nur" 8/10 Punkte

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