Im Jahre 1927 wird ein Maler in einem Hotel zu Tote gefoltert. Er wird als Hexer beschuldigt, da er glaubt, dass Hotel sei auf den 7 Toren des Schreckens erbaut worden. 54 Jahre später erbt die junge Lisa dieses Hotel, ohne von den Vorfällen gewusst zu haben und beginnt dieses zu renovieren. Alsbald passieren gar phenomenale und erklärliche Ereignisse, der Bauarbeiter fällt vom Gerüst und erzählt danach von einer Gestalt mit leeren und weißen Augen, aus dem Zimmer 36 erhallt ein Signalgeräusch obwohl dort niemand wohnt, der Klempner Joe wird im Keller durch ein unerklärliches Unwesen ermordet. Als Lisa die blinde Emily kennenlernt und diese warnt, sie sollte das Hotel verlassen, passieren noch mehr erstaunlichere Dinge und sie versucht den Vorfällen nachzugehen wobei sie langsam dem Wahnsinn verfällt.
Lucio Fulci ist mit ÜBER DEM JENSEITS sein wohl bester und mitreissendster Film gelungen, der durch seine Vielschichtigkeit absolut verwirrt, ohnehin sind es diese Fulci - typischen Logikdefizite, die diesen Film auszeichnen, wenn auch hinter dem Ganzen eher etwas Mysteriöses aufgebaut werden sollte. Dadurch könnte man eher vermuten Fulcis BEYOND sei sein durchdachtester Film, bei weitem weiss man eher nicht was hier passiert, was Wirklichkeit ist und was nicht. So scheint es nach der Zeit in dem Film, es hätte sich sowas wie eine Parallelwelt aufgebaut, wirklich zu erklären sind diese Vorfälle und Geschehnisse in diesem Film eher weniger. So baut Fulci bewusste Mittel ein um den Zuschauer zu verwirren. Ob das beabsichtigt war oder ist, darüber lässt sich streiten, ob es seine typischen Logikfehler sind, die Fulci in all seinen Streifen eibaut, sei genauso dahingestellt. Eines ist aber klar. Allein dadurch gelang es ihm einen Film zu konstruieren, der mitreissend ist, manchmal beklemmend wirkt und zum Nachdenken anregt. Nicht das die Handlung tiefgründig ist, nein, aber Fulci vermischt hier gekonnt Übernatürliches, Mystik, Wahn und seine typischen Horrorelemente. Abermals beschert uns Fulci hier seine typischen Augenzooms, dieser Bastard aus Mysterie, Geisterhaushorror und Zombiefilm weiss in jeden Belangen zu gefallen. Letztendlich ist es das Unerklärliche was diesen Film auszeichnet und wodurch eine schier unfassbare und morbide Atmosphäre aufgebaut wird. Wenn auch vieler seiner Effekte, hier letztendlich deplatziert und genauso unlogisch eingebaut wurden, wie der Rest des Films anmuten, so sind es diese die diesen Film zu einem weiteren Erlebnis machen. Fulci streubt sich, wie auch in anderen seiner Filme nicht, recht harsche und extrem anmutende Goreeffekte einzubauen, nicht destotrotz sind es diese, die den Film zu einem 131er machten, so sind diese, manchmal arg selbstzweckhafte platziert. Gorehounds werden sich daran erfreuen. Die Darsteller sind teilweise solide bis gut. Peinlich agiert hier niemand. Die atemberaubende Musik teilt sich die eh schon ohnehin bedrückende Grundstimmung mit der kompletten Inszenierung. Fulci vermochte es abermals bedrückende und faszinierende Kamerafahrten, wie Winkel und Bilder einzubauen, die einen mitfiebern lassen. Natürlich könnte man dem Film sehr viel vorwerfen, für mich ist dieser Film weitaus interessanter, als was ihn manche bezeichnen. Denn den Film zeichnet viel mehr aus, als diese besagten Goreeffekte. Wenn es ein Film schafft, bei mir Gänsehaut hervorzurufen, aufgrund seiner Darstellung und Eindringlichkeit, dann liegt das vielmehr an dem Vermögen, das Fulci hat seinen Zuschauer zu fesseln, anstatt seinem selbstgerechten Splatter.
Fazit:
Deutlich unterschätzer, wenn auch wirrer Horrorfilm von Altmeister Fulci, der mit diesem Film was grossartiges Geschaffen hat. Ich danke ihm für dieses Meisterwerk. Neben Suspiria, Phenomena und Buio Omega einer der grossartigsten und kunstvollsten Horrorfilme seinerzeit, die mit überaus grandioser Atmosphäre, Mystik und Spannung zu meinen Lieblingen zählen.
10/10