Review

Der gute alte Fulci. - Als er Ende der 70er Jahre feststellte, dass man mit Zombies, Terror und Gore gutes Geld verdienen konnte, ergriff er die Chance und erschuf unvergessene Splatterperlen, die bis heute noch um Wirbel sorgen (besonders bei den Kritikern). Erst kam ,,Woodoo", dann folgte ,,Glockenseil" und als man dachte, dass der Ekelfaktor sein Limit erreicht hatte, ließ unser Lucio ,,The Beyond" auf die Menschheit los und bescherte ihr ein Werk, dass für viele Fans ein Meilenstein des Horrorfilms ist.

Die Story: Es gibt eine, aber diese muss sich jeder selber zusammenbasteln. Im ganzen Film geschehen misteriöse Dinge am laufendem Band und erklärt wird eigentlich nie etwas. Manche kritiesieren Fulci dafür, da es so aussieht als hätte er wahllos irgendwelche Szenen aneinandergereiht, die er bei den Dreharbeiten mal soeben spontan im Kopf hatte. Ich sehe das ganz anders: Der Zuschauer muss bei so einer Art Film endlich mal nachdenken. Wenn alles ausführlich erklärt wäre, dann würde die Spannung flöten gehen und der Zuschauer wäre gelangweilt. Lässt man aber alles offen, dann erkennt man, dass einem nach dem Abspann viele Fragen durch den Kopf gehen. Man will diese beantwortet haben und es bleibt einem nichts anderes übrich, als sich selbst eine Geschichte einfallen zulassen.
Also: Ein Hotel in Lousiana steht auf einer der 7Tore/Pforten der Hölle. Wenn man sich diesem nähert,es öffnet oder sich darüber informieren will, wird man ,,in das Meer der Finsterniss eintauchen und von ihm aufgesogen werden". Die Hotelerbin Liza (Catriona Maccoll) hat von dem Fluch keine Ahnung und tappt schön in die Falle. Sie und eine paar andere Hotelbeteiligte sind nun einer hohen Gefahr ausgesetzt und kommen durch misteriöse Umstände ums Leben.

Splatter: Nicht ohne Grund ist dieses Italowerk hierzulande beschlagnahmt. Die gezeigten Goresequenzen sind zahlreich und stellenweise sauhart. Leider sind manche Effekte recht billig was besonders an der Spinnenszene und dem Säuremord deutlch erkennbar ist. Der ,,Nagel durch Kopf"-kill dagegen ist eine Augenweide (im wahrsten Sinne des Wortes) und auch der Headshot an der kleinen Pipi Langstrumpf für Arme kann sich äußerst sehen lassen. Alles ist natürlich schön matschig und ekelhaft aufgepimpt, wie es sich für eien Fulci nunmal gehört.

Beschlagnahmung? - Drauf geschi...n. Filme wie ,,Freddy vs Jason" und ,,Dawn of the Dead (Remake)" können Problemlos in den Videotheken stehen (ungekürzt!), aber wenn auf dem Cover der Name Fulci zu lesen ist, verschwindet das Teil vom Markt. Wenn der Film erst heute rauskommen würde (mit dem gleichen Gewaltfaktor und besseren Effekten) würde das Ding als ,,Special-Unrated-wasweißich-Editition" sogar in den Regalen von Kaufhäusern stehen.
Kinder und Jugendliche sollten aber die Finger von ,,Geisterstadt der Zombies" lassen, denn der Streifen ist nicht ohne. Als ich 14 war, kaufte ich mir auf dem Trödelmarkt 'ne Kiste VHS Kassetten, da mir daheim die Leerkassetten ausgegangen sind. Als ich nachsah was überhaupt auf den Tapes drauf war, stellte ich fest, dass ein paar Horrorfilme dabei waren. Ich legte einen in den Recorder und sah wie ein Mann an die Wand genagelt wurde. Da das ganze so übertrieben brutal und blutig war, lachte ich mir mit meinem Kumpel erstmal den Arsch weg. Wir spulten vor bis zu den nächsten Ekelszenen und man kann sagen, dass mir am Ende sehr flau im Magen war. Da die Morde extrem sardistisch, schleimig und voyeuristisch in Szene gestzt wurden, war ich schon richtig angewiedert und fing sogar an diesen Film zu hassen.

Jetzt liebe ich ,,The Beyond" und kann ihm jeden Horrorfan ans Herz legen (aber nur denjenigen, die schon harten Alcohol trinken dürfen). Ein Klassiker, der für immer in Erinnerung bleiben wird 9/10

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