Lucio Fulci hat nicht nur schlechte Filme gemacht,sondern es waren ein paar wenige dabei,die durchaus überzeugen können.“Über dem Jenseits“gehört auf jeden Fall dazu.
Louisiana 1927:Die Dorfbewohner lynchen den Maler Schweick,der gerade mit dem Buch Eibon beschäftigt war.
1981:Lisa erbt an gleicher Stelle ein altes Haus und will daraus ein Hotel machen,doch der Ort stellt einen der sieben Eingänge zur Hölle dar.
Was diesen Streifen von üblichen Fulci-Machwerken abhebt ist die brillant inszenierte,düstere Atmosphäre,die sich über die komplette Laufzeit hinstreckt.
Gekonnt werden Bilder fast surreal gestaltet und das nahezu apokalyptische Finale ist in seiner Szenerie bezeichnend für den ungewöhnlichen Stil.
Es gibt schön gruselige Momente(das erste Auftauchen des blinden Mädchens)und zahlreiche, detailliert in Szene gesetzte Splattereffekte.
Im Gegensatz zu anderen Regisseuren hält Fulci stets drauf und mutet dem Zuschauer Details zu,die folgerichtig mit einer Beschlagnahmung des Streifens quittiert wurden.
Dabei dienen die langgezogenen Goresequenzen stets dem Selbstzweck,wie die unrealistische Spinnenszene beweist.Aus heutiger Sicht zwar oft dilettantisch umgesetzt,aber dennoch effektvoll.
Ich möchte nicht von einem Meisterwerk sprechen,denn dafür sind innerhalb der Handlung reichlich holprige Stellen zu finden,aber von einem gelungenen Horrorfilm allemal,der mit toller Atmosphäre am besten spät abends zu genießen ist.
7 von 10 Punkten