Ganz schön herb, was Charles Philip Moore („Demon Wind“, „Dance with Death“) mit „Blackbelt“ auf das Publikum zulässt. Zwar mag der Prügelreißer, wie erwartet, nicht mit einer besonders einfallsreichen Story aufwarten, doch dafür erfährt der Begriff „Totschlag“ durch den deutschen Export-Hünen Matthias Hues („I Come in Peace“, „Legion of the Dead“) eine völlig neue Bedeutung. Denn wo der hinschlägt, wächst hinterher kein Gras mehr. Dagegen sieht auch Kickboxlegende Don „The Dragon“ Wilson („Bloodfist“, „Grid Runners“) reichlich alt aus.
Der von Roger Corman produzierte Klopper erweist sich als viel versprechender (in den Opening Credits werden zig Martial-Arts-Erfolge feiernde Kämpfer aufgelistet), konventioneller Mischmasch der bekannten Sorte. Wilson gibt als Jack Dillon einen ehemaligen Cop und jetzigen Bodyguard wie Martial-Arts-Lehrer, der den Schutz der Sängerin Shanna (Deirdre Imershein) übernimmt und schon bald John Sweet (Hues) als Stelzbock identifiziert.
Ich für meinen Teil hätte mir „Blackbelt“, der ohnehin mit knapp über 80 Minuten ziemlich kurz ausfällt, etwas straighter gewünscht – meinetwegen ein Schlagabtausch zwischen Wilson und Hues beziehungsweise dessen Handlanger. Die soll es zwar geben und sind, wenn auch nur durchschnittlich choreographiert, bemerkenswert brutal, doch etwas häufiger hätten diese Höhepunkte präsent dürfen.
Dazwischen wird nämlich leichtfertig der Plot verkompliziert und das tut dem Film nicht sonderlich gut, weil Wilson nicht ansatzweise schauspielern kann. Er hat hier übrigens auch eine Bettszene...
Shanna hat neben ihrem irren Fan noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, die sich alsbald auf Dillon zuwälzen. Ihr Agent kungelt mit dem organisierten Verbrechen, worauf sie ihn entlassen will, doch der will nicht auf seine Einnahmequelle verzichten. Das führt wiederum dazu, dass Dillon umgehend ein paar Handlanger ausschaltet.
Bis es dann zur nächsten Klopperei kommt, versucht der inhaltslose Plot das Fightgefüge zusammenzuhalten, was ihm nur mit Mühe und Not gelingt. Seine Längen hat Blackbelt“ jedenfalls. Dafür geht es dann, wenn es zur Sache geht, aber auch rund. Gefightet wir mit nackten, Muskeln präsentierenden, Oberkörpern, gebrochen und zerschlagen wird einiges und zwar nicht zu knapp. Hues ist als psychisch angebeulter Irrer ein brodelnder Vulkan, der alles tot schlägt, was ihm nicht in den Kram passt. Da reicht der im Vergleich dazu schmächtige Wilson ihm physisch nicht das Wasser.
Ergänzend dazu gesellen sich noch ein paar handelsübliche, blutige Shootouts in Zeitlupe und etwas Blechschaden, der kaum der Rede wert ist. Die Gewaltdarstellung ist hier mitunter jedenfalls nicht ganz ohne (Auch weil Hues mal Typen zusammenlascht, die gar nichts gegen ihn haben), während die Choreographie des Ganzen „nur“ Standard ist. Überraschend gut ist hingegen der altmodische Score der im Genre einschlägig bekannten und in meinen Ohren auch nicht sonderlich talentierten David und Eric Wurst. Ihre Arbeit ist noch direkt in den Achtzigern verankert.
Fazit:
Letztlich bleibt ein solide inszenierter, harter Klopperstreifen, der von einer Krimistory mit Alibicharakter zusammen gehalten wird und unter dem furchtbaren Schauspiel aller Beteiligten zu leiden hat. Wirklich ergötzen werden sich hier dran nur die Genrefans.