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Samuel Z. Arkoff ist doch immer wieder ein Garant für herrlichen Trash. So ist auch der von ihm präsentierte Film „Caprona II – Die Rückkehr der Saurier“ ein Schmuckstück billiger Unterhaltung. Es wird einem alles geboten, was das simple Herz begehrt. Und das ohne übertrieben billig zu wirken.

Die Geschichte ist logischer Weise recht einfach gehalten. Eine Expedition sucht in der Antarktis kurz nach dem ersten Weltkrieg nach dem verschollenen Wissenschaftler Tyler, der mittels Flaschenpost von einem Land berichtet hat, in dem noch Saurier leben. Das übliche interdisziplinäre Team aus Abenteurer, Reporterin und Wissenschaftler macht sich mit einem Flugboot auf die Suche und findet erst einmal das Land. Sie werden von Sauriern und Urzeitmenschen angefallen, bemerken aber auch, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Denn zu ihnen gesellt sich eine domästizierte Wilde (die atemberaubende Dana Gillespie als Ajor), die von Tyler englisch gelernt hat. Der selbstlose Tyler hat sicher auch die Kleiderordnung bestimmt. Wir lernen von einem gefährlichen Volk, das wie Samurais angezogen ist und von einem dicken, grünen König regiert wird. Dieser Froschkönig nimmt das Trüppchen gefangen, steckt die Männer zwecks späterer Verwendung ins Gefängnis und will die Frauen opfern. Im Kerker treffen die Jungs den vermissten Tyler (der schwer nach Reinhold Messner aussieht), können sich befreien und den König samt mutierter Schergen und Henker bezwingen. Mit den geretteten Frauen geht es unter heftiger Verfolgung auf die Flucht, vorbei an Sauriern und rein ins rettende Flugzeug. Nur Tyler und sämtliche Beweise für das vergessene Land gehen verloren. Das gilt auch für das gesamte Land, das dem Vulkanismus zum Opfer fällt.

Dieser Film ist herrlicher Unsinn. Es wird gar nicht erst der Versuch unternommen, die lausigen Tricks zu verbergen. Die Saurier sind halt aus Pappe und verändern, je nach Einblendung, ihre Größe. Und die Schädelfestung der Samurais ist nur aufgemalt, was solls? Und wieso Samurais? Es gab wohl noch die passende Ausstattung im Fundus. Diese Produktion hatte halt nicht genug Geld für aufwendige Tricks. Und auch nicht für richtige Schauspieler. Aber wer sieht sich die Pappmonster genau an, während er sich voll auf den Ausschnitt und den Lendenschurz von Ajor konzentriert.

Dadurch, dass die technischen Mängel des Films nicht kaschiert, aber auch nicht der Lächerlich preisgegeben werden, ist ein schön nostalgischer B-Film entstanden, der sich bemüht, mit einer möglichst voll gepackten Story plus Doppel-Happy-End den geneigten Zuschauer bei Laune zu halten. Und das gelingt „Caprona II“, der, wen mag es überraschen, mit „Caprona“ nur die Grundidee, aber nicht die Klasse gemein hat, durchaus ansprechend.

Der Film ist für Abenteuer-Nostalgiker und Freunde des billigen Films ein Muss. Der Rest kann ihn sich gut mal ansehen, sollte aber nicht zuviel erwarten. Denn mehr als 6 Punkte hat er nun ehrlich nicht verdient.

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