kurz angerissen*
Filme wie diese lassen träumen, die Welt wäre tatsächlich so groß und und unerschlossen, dass sie derart große Geheimnisse bergen könnte wie ein ganzes Ökosystem voller ausgestorbener Arten. Heute mehr denn je. Jenseits des verborgenen Landes dirigiert Kevin Connor einen tristen Kriegsfilm nautischer Art, in dem Doug McClure sich als kantiger, von seinen Fähigkeiten überzeugter Vorzeige-Amerikaner mit einer deutschen U-Boot-Besatzung anlegt. Es entsteht ein dröges Abenteuer auf See, in dem der Nebel so dicht ist, dass die gelegentlichen Gefechte mit feindlichen Schiffen zu einer Art "Schiffe versenken" mutieren, während die Kapitäne an Bord ihre (Gehirn-) Muskeln spielen lassen.
Ist aber einmal der verborgene Zugang ins unerschlossene Land gefunden, wird "Caprona" zu einem völlig anderen Film. Der blinde Fleck in der Zerstörungswut des Menschen wird äußerst fantasiereich ausgestaltet, angereichert mit spektakulären Landschaften und detailliert ausgearbeiteten Dinosauriern, die zwar mit Handpuppen anstatt Stop-Motion zum Leben erweckt wurden, aber dennoch den typischen Harryhausen-Look geerbt haben - was sie zu besonders geschmeidigen Animationen befähigt, ohne dass sie deswegen wie Plastikspielzeug aussehen. Durch das HD-Bild werden inzwischen zwar die Fäden der Pteranodons sichtbar, doch gerade der Wechsel zwischen Panoramen, in denen die enorme Größe der Kreaturen deutlich wird, und den Nahaufnahmen, in denen die unerreichbaren Geschöpfe in direkten Kontakt mit den Darstellern gelangen, ist mehr als gelungen. Noch dazu kann man sich über Artenvielfalt nicht beschweren; wer als Kind das "Was ist Was" der populärsten Dinosaurier verschlungen hat, wird viele Bekannte wiederfinden, umschrieben mit charmanter Prä-Jurassic-Park-Terminologie.
Dass sich eine einzelne Frau (Susan Penhaligon), hübsch, jung und blond, in einer ansonsten reinen Männergruppe durch den Dschungel schlägt, gehört zu jenen albernen Klischees des Abenteuerfilms, die über Jahre zur Tradition gereift sind. Vor allem Kinder dürften auf ein weiteres anspringen, den Eingeborenen nämlich, der sich gegen seine Natur mit den Eindringlingen anfreundet und ihnen nicht nur als Fremdenführer dient, sondern auch noch im Kampf zur Seite steht. Wie man so schön sagt: Da ist für die ganze Familie was dabei.
(6.5/10)
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