Diesem Sahnestück unter den Schwarzen Komödien wurde bislang deutlich zuwenig Beachtung geschenkt: Matt Dillon darf endlich in einem würdigen Nachfolger von "Wild Things" mitwirken - und damit meine ich nicht "Wild Things 2" sondern "You're Fired". Eine Krimi-Thriller-Wenndunurwüsstest-Komödie vom allerfeinsten, temporeich, unterhaltsam, kurzweilig, und mit einem Ende versehen das es in sich hat.
David Walsh hat einen schwarzen Donnerstag: Job weg, Freundin weg - da hilft nur eins, zum besten Kumpel und sich ausheulen. Naja, und mit so einer Knarre in der Jackentasche, da könnte man schonmal Amok laufen... wie werden denn Menschen zu Amokläufern, nicht genau so? Doch doch, genau so, denkt sich da der Rezipient und sieht frohlockend einem schön durchgeknallten David entgegen, der die ganzen Kollegenschweine mal so richtig schön ins Jenseits befördert. Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt, nicht wahr?
Hier hilft folgendes denkwürdiges Zitat aus der Anfangsszene mit dem Penner im Bus deutlich weiter: "Ich bin wer ich bin, Arschloch!" Tja. Dieser Mann hat ja sooooo Recht. Gilt nämlich für den Rest der Besetzung nur eingeschränkt.
Kurzweil ist hier garantiert, alldieweil Dillon und Applegate ein ganz passables Paar abliefern, inklusive ordentlicher Leistungen. Allerdings läuft Dillon noch auf Reserve seit "Wild Things" und naja, die Applegate, Optik macht halt auch viel wett. Interessanter sind hier die anderen Figuren: Steve Zahn ("Stuart Little", "Crimson Tide") als Jack ist ein wahrer Reisser und Andrea Bendewald ("Eine Nacht bei McCools") glänzt in jeglicher Hinsicht, optisch wie qualitativ unter schauspielerischen Aspekten. Andrea - Du hast mir den heutigen Abend deutlich versüßt. Großes Lob auch an die gute Regie von Mitch Rouse: interessante Schnitte, zackige Wendungen, clevere Zwischenspots und fetzige Mucke peppen den ganzen Streifen nochmal deutlich auf.
Einziges Manko: die deutsche Synchro ist für'n Eimer und bringt Stimmung dank gelangweilt wirkenden Sprechern kaum rüber. Also englisch gucken. Die Scheibe hat zum Glück ja Untertitel, falls der ein oder andere hier verständigungstechnische Defizite haben sollte.
(8/10)