Der wohlhabende Tim lädt einige Freunde auf seinen abgelegenen schottischen Landsitz ein, um mit ihnen seinen 21. Geburtstag zu feiern und ein paar erholsame Tage zu verbringen. Zunächst amüsieren sich die Jungs und Mädels auch ganz prächtig, als man jedoch zufällig hinter einer Wand ein verstecktes Buch entdeckt, hat der Spaß prompt ein Ende. Durch das achtlose Rumblättern in der Schwarte beschwört Partygast Tom nämlich den Geist des ehemaligen Hausbewohners Murray herauf, der vor hunderten von Jahren von einigen Engländern übel verstümmelt wurde. Verständlicherweise erfreut dieser sich nicht gerade bester Laune und angesichts des britischen Gesocks, das sich in seiner Bude rumtreibt, platzt ihm auch flugs die Hutschnur. Zunächst ergreift das Gespenst Besitz von Tom, der sich darauf hin ein Messer schnappt und seine bessere Hälfte Jo meuchelt. Zwar können die anderen den Kerl unschädlich machen, doch von nun an wechselt der Geist munter die Körper. Die junge Laura durchschaut das Bäumchen-wechsel'-dich-Spiel schnell, aber wie soll sie sich gegen ihre besessenen Freunde verteidigen, wenn sie dabei Gefahr läuft, als nächste übernommen zu werden...? Zugegeben, "Nine Lives" kann zunächst mit ein paar durchaus atmosphärischen Einstellungen und der recht eindrucksvollen Kulisse des geräumigen Anwesens aufwarten, für das sicherlich ein Großteil des Budgets draufgegangen ist. Bereits nach kurzer Zeit dämmert es einem allerdings, dass man nur den nächsten banalen Direct-to-DVD-Horrorfilm von der Stange vor sich hat, der lediglich durch die Anwesenheit von Society-Schickse Paris Hilton in einer nichtigen Nebenrolle ein wenig Aufmerksamkeit zu erheischen sucht. Das funktioniert nur leider nicht, denn die Mademoiselle hat hier sogar noch weniger zu tun als in "House of Wax" und wird bereits nach knappen zwanzig Minuten still und heimlich um die Ecke gebracht. Ab dem Punkt ist dann lediglich der übliche, zigfach gesehene Standard angesagt, wobei die uralte Geschichte von den nervigen Teenie-Bratzen im Spukhaus auch durch die aus "Dämon - Trau keiner Seele" gemopste Idee der stetig wechselnden Besessenheit und den latenten Slasher-Appeal der Handlung nicht wirklich interessanter wird. Ganz, ganz scheußliche Dialoge, für die laut Credit-Einblendung mit Tom MacRae sogar ein zusätzlicher Schreiberling bemüht werden musste, vergällen einem zudem schnell das kleinste bisschen Spaß, den man mit solchen Routine-Produkten normalerweise haben könnte und lassen die eh nicht übermäßig talentierten Darsteller ziemlich alt aussehen. Tja, und weil dann noch nicht einmal der obligatorische Body Count mit ansprechend blutigen Effekten oder halbwegs originellen Todesarten umgesetzt wurde, langweilt man sich selbst als anspruchslosester Alles-Seher bei diesem 08/15-Filmchen aus der zweiten B-Movie-Reihe doch enorm. Furchtbar schlampige Filmfehler wie das ständig Farbe und Form verändernde Buch oder der überdeutlich erkennbare Kunstschnee wiegen angesichts der veranstalteten Klischee-Parade gleich noch mal so schlimm. Regie-Debütant Andrew Green ergeht sich dann auch ohne Flair in der schlichten Wiederholung gängiger Formeln und hetzt seinen Cast lieber sinnlos in kleinen Grüppchen durch das Haus, anstatt mal die Spannung ein wenig zu forcieren. Folglich dümpelt auch der schlichte Entertainment-Level irgendwo im unteren Bereich vor sich hin und das zermürbende Gelaber der Dumpfnasen vor der Kamera macht die Angelegenheit natürlich nicht gerade erträglicher. Eher im Gegenteil, die Schwatzhaftigkeit des Skripts raubt einem geradezu den letzten Nerv. "Nine Lives" endet sogar mit einem furchtbar aufgesetzten Schluss-Monolog, der zu den sülzigsten gehört, die ich je habe ertragen müssen und das unbefriedigende Finale nur noch wesentlich breiig-zerfahrener erscheinen lässt, als es im Grunde genommen eh schon ist. Amüsant ist nur der mächtig bombastische Score, der stellenweise aufspielt, als gelte es ein historisches Schlachten-Epos zu untermalen und nun absolut nicht zu den gebotenen, eher unspektakulären Bildern passen will.
3/10