Review

Gewalt & Sex & coole Sprüche

Oder der Versuch, diese 3 doch recht beliebten Elemente zu vereinen. Das ist "Lewis & Clark & George". Auch das große Vorbild wird nicht hroß verheimlicht. Dass hier ein kleiner Tarantino geboren werden möchte, der mit wenig Story, dafür aber mit viel Gewalt, Sex und coolen Dialogen auskommt, ist auch nicht von der Hand zu weisen. Nur mit dem großen Manko, dass hier nicht mal annähernd ein talentierter Kopierer am Start war, sondern eben einfach nur ein kleiner unbekannter Filmemacher, der es zu keiner Sekunde schafft, seinem großen Meister das Wasser zu reichen. Ich meine, wer sollte es ihm auch verübeln, aber andererseits sollte es Rod McCall von Anfang an klargewesen sein, dass er Quentin Tarantino haushoch unterlegen ist.

So lässt er die Wege von zwei ausgebrochenen Häftlingen mit einer scheinbar stummen Schönheit kreuzen, die allesamt den Plan haben, an einen Goldschatz zu gelangen. Dass Ganze ist dabei aber so herrlich unaufregend, dass es nach einer Zeit wirklich nervig wird. Wobei "Lewis & Clark & George" nicht einmal so richtig schlecht ist. Vor allem die Optik kann meines Erachtens sehr überzeugen, wobei ich hierbei sowohl die schönen Aufnahmen aus der Wüste als auch die netten Kameraeinstellungen- und fahrten erwähnen möchte. Lewis, ein eher charmanter Killer, der jedoch weder lesen noch schreiben kann, und Clark, ein Computerfreak, brechen aus dem Gefängnis aus und machen sich daran, den versteckten Goldschatz eines Mitgefangenen zu suchen, der ihnen den Plan dazu gegeben hat, weil er wohl ewig hinter Gittern sitzen wird. Parallel dazu verfolgen wir den Weg der stummen George, die naive Männer ausnützt und andauernd eine giftige Schlange mit sich herumträgt. Die Wege kreuzen sich und so verliebt sich Clark in George und am Ende weiß man dann nicht mehr, wer wem vertrauen soll und wer nun der eigentliche Sieger ist. Dass erinnert irgendwie an eine Mischung aus "Natural Born Killers" und "Reservoir Dogs", doch es bleibt auch nur bei einer entfernten Ähnlichkeit, denn wie gesagt, erreicht werden genannte Meisterwerke sicherlich nicht annähernd.

Schauspielerisch gesehen werden hier keine legendären Leistungen abgeliefert, wobei Lewis noch am ehesten überzeugen kann. Grimassenschneidend und overactend mimt er den teils charmanten, teils etwas durchgeknallten Frauenschwarm, der jede Sekunde austicken kann, indem er ein paar unschuldige Postboten oder Touristen niederballert. Wenn er minutenlang von letztgenannten Schaulustigen fotografiert wird und man kurze Zeit später einen großen Haufen voller Leichen sieht, dann ist das schon manchmal ein bisschen lustig, das muss ich schon zugeben. Die ein oder andere wirklich nette Szene ist also schon vorhanden, wodurch der Film teilweise ganz unterhaltsam wirkt. Der Gedanke an eine simple Kopie irgendwelcher Kultfilme mindert die Qualität schon enorm und somit bleibt ganz einfach ein nettes Filmchen für zwischendurch, das sicher auch seine Längen hat und zu gezwungen cool sein möchte. Daher kann er allerhöchstens als Durchschnitt bezeichnet werden.

5/10 Punkte

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