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Ein junges Ehepaar findet in einem heruntergekommenen Apartment-Komplex in Los Angeles eine bezahlbare Bleibe. Als immer mehr Mitbewohner spurlos verschwinden und die Polizei keine Anstalten macht, die Sachverhalte aufzuklären, forscht die Frau auf eigene Faust nach und macht grausige Entdeckungen. Tobe Hooper ist zu seinen Ursprüngen zurückgekehrt, konfrontiert mit verwunschenen Häusern, lange zurückliegenden Mordtaten und einem grausamen Täter, der seine Opfer mit den Inhalten der titelgebenden Werkzeugtasche lustvoll und äußerst blutig zu Tode bringt.

Toolbox Murders ist für das Horror Urgestein Tobe Hooper ja beinahe schon so etwas wie ein Spätwerk und tatsächlich scheint er hier eine gewissen Entwicklung beschritten zu haben. Die Geschichte des alten Appartment Komplexes aus den 20er Jahren beginnt sehr ruhig und atmosphärisch ohne den sonst eher erwarteten Haudrauf-Horror. Das Paar das neu in den heruntergekommenen Tower einzieht lernt zunächst die oft skurrilen Bewohner kennen, merkt aber schon bald, das hier seltsames am Werk ist, ausziehen ist nicht, da pleite und sonst Kaution weg, und spätestens als mehrere Bewohner verschwinden (der Zuschauer sieht die Morde allerdings aus erster Hand) stellt speziell Nell, der weibliche Part der beiden, eigene Investigationen an.
Was man sonst schon mal als langweilige erste Stunde bezeichnen kann, macht Hooper hier recht geschickt. Man merkt das sich das Grauen auf leisen Sohlen nähert, fragt sich was diese okkulten Symbole beuten und warum jetzt auf jedem Stock das Zimmer Nummer vier fehlt, während der geheimnisvolle Kille quer durch seinen Werkzeugkasten mit Kreissägen, Hämmern, Nagelpistolen und Bohrmaschinen die Reihen der Mieter zusehends lichtet. Allerdings sind die Kills doch eher zahmerer Natur, mehr als das spritzende Blut gibt es nicht zu sehen, was sich allerdings ändert als Nell das Haus im Haus entdeckt und somit den Killer Hideout.
Außer das die Auflösung relativ schwach ausgefallen ist und der die Geschichte des Killers doch sehr im nebulösen Bereich bleibt (dachte da jemand an ein Sequel?), beweist der Regisseur, das er sein Händchen für den Horrorfilm noch nicht in Rente geschickt hat. Die beinharten TCM Fans werden das vielleicht anders sehen, aber auch der eher subtile Horror kann spannend ausfallen.
7/10

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