Review

Was denn, Tobe Hooper lebt auch noch?
Der Schöpfer des „Texas Chainsaw Massacre“ war ja inzwischen eher zum TV-Regisseur runtergestuft worden und hatte als letztes die unsterbliche Videogurke „Crocodile“ zusammengekurbelt.
Jetzt durfte er sich an einem Remake von „Toolbox Murders“ versuchen, in welchem eine Werkzeugkiste die Basis für graphische Mordszenen wird.
Man durfte sich also wieder mal auf einen herben Slasher freuen.

Das Wesentliche vorneweg: „Toolbox Murders 2003“ ist genießbar, aber kein Meisterstück, eher ein Beispiel für verschenkte Möglichkeiten. Und noch was Positives für manche Zuschauer: es spritzt recht heftig.

Ob nun Hämmer, Bohrer, Sägen oder Haken, es matscht bisweilen, daß es nur so eine wahre Freude ist. Ort der Handlung ist ein altes Appartmenthaus für Schauspieler, das nun von angehenden solchen bewohnt wird, die natürlich alle Neurosenwracks oder Spinner sind. Ein neues Pärchen zieht auch ein, das Mägdelein ist dann auch diese, die im dunklen Keller mehr vermutet, als sich die Nachbarschaft langsam lichtet.
Dazu gibt’s einen zweifelnden Arzt-Ehemann, einen labernden Vermieter und, man ahnt es schon, einen Hausmeisterburschen, der sich unter seiner Ganzkopfperücke ständig einen zurecht murmelt. Ach so, der ist es natürlich nicht.

In der ersten Hälfte fragt man sich noch, ob sich Slasher und Satire hier getroffen haben, denn die Mitmieter sind dermaßen überzeichnet, daß es schon fast nervt, aber spätestens wenn der Film später die Idee vom „Haus im Haus“ zückt, wird’s leidlich interessant. Okkulte Symbole schmücken das Haus an bestimmten Stellen und ganz vorsichtig frage ich mich, ob da jemand ein paar Ideen aus Fritz Leibers berühmten Supernatural-Thriller „Our Lady of Darkness“ übernommen hat.

Aber schließlich und endlich wird kein Ganzes aus den Teilen, der Killer erscheint fast als übernatürliches Wesen, seine Existenz wird nur leidlich erklärt und wenn nicht der Showdown eine extrem spannende Angelegenheit wäre, bei der sich die Rettungsmannschaft mehr und mehr wegreduziert, könnte man das alles als kreatives Verlustgeschäft abtun.

Insgesamt dann doch eine sättigende Fastfood-Mischung mit einigen sehr schönen, atmosphärischen Momenten und Sets, deren gruselige Abartigkeit dann aber doch wieder an Genrestandards wie „Sieben“ orientiert scheinen und keine eigene Handschrift erkennen lassen.
Mehr Mut, Mr.Hooper! (5,5/10)

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