Da brat mir doch einer nen Storch. Das waren meine Worte als ich von Hoopers „Quasiremake“ von Toolbox Murders das erste Mal hörte.
Das Gute zuerst, es ist kein wirkliches Remake. Vielmehr wurde eigentlich nur der Titel des Originals übernommen, um darauf hinzuweisen, dass wir es mit einem Werkzeugkistenslasher zu tun haben. Dennoch waren die Erwartungen nicht unbedingt niedrig, immerhin hatte Tobe vor Äonen Horrorfilmgeschichte geschrieben. Allerdings wurden meine Erwartungen nicht wirklich befriedigt.
Die Handlung ist schnell erzählt.
Eine Alte Vermietbutze wird renoviert. Gerade zu diesem Zeitpunkt zieht ein junges Pärchen in eines der Apartments ein. Das Fräulein ist ziemlich sensibel und geht schon bald auf dem Zahnfleisch. Als dann noch ihre Joggingfreundin vom Erdboden verschwindet wird es ihr zu bunt. Auf eigene Faust macht sie sich auf die Suche und stößt dabei auf seltsame Symbole, die überall im Haus verstreut sind. Langsam kann sie das Rätsel lösen und stößt dabei natürlich auf den Killer.
Schade, schade. Das was ich anfangs über den Film las, lies mich aufhorchen. Klang das doch nach einem schönen Old-School-Slasher mit düsterer Atmosphäre. Doch gerade die Atmosphäre kriecht so ziemlich auf dem Boden rum. Das mag vielleicht auch an der grottigen deutschen Synchro liegen, die jedem eine schön unpassende Stimme verpasst hat. Etwas gruselig wird es nur gegen Ende, als unsere Scream Queen vor dem Killer flüchten darf.
Die Schauspieler sind auch nicht unbedingt der Hit, sorgen aber auch nicht gleich dafür, dass man den Film abstellen will, also eine grenzwertige Angelegenheit.
Die Handlung ist natürlich nicht der Renner, das hab ich auch nicht erwartet, aber dass immer wieder neumodischer Computerkram in einen Slasher gepackt werden muss verstehe ich wirklich nicht(zumal es eigentlich nie wirklich funktioniert), in diesem Fall ist es mal wieder eine Web-Cam, die Tag und Nacht auf Dauerbetrieb ist, obwohl die Trulla gar nicht am Rechner ist oder pennt. Natürlich ist der Junge nebenan Spanner und glotzt seiner Nachbarin, immer dann wenn Mami nicht da ist, beim Ausziehen zu. Genial. Fakt ist natürlich auch, dass er den Mord der Nachbarin auf Festplatte aufgenommen hat, es aber erst nach tausend Jahren merkt, obwohl er sonst jeder Sekunde vor dem verdammten Rechner sitzt. Yeah, wie originell und sinnig.
Die ganze Auflösung ist leider auch ziemlich Ballaballa, aber das soll jeder selbst rausfinden.
Kommen wir noch zu den Goreszenen, die teilweise wirklich nett sind, aber dafür meiner Meinung nach ruhig zahlreicher sein könnten. Die Maske des Killers ist auch schön anzusehen. Schade ist es aber, dass nur die R-rated Fassung veröffentlicht wurde. Vielleicht wäre dann noch etwas mehr aus dem Film rauszuholen gewesen.
Das Ende ist dann noch mal ein richtiger Schlag in die Fresse, da der Schluss echt superöde ist und unoriginell ist.
Bleibt also zu sagen, dass sich Fans des Genres mal daran versuchen können. Hat man die Erwartungen runtergeschraubt, könnte es sogar ganz lustig werden. Ein Schocker ist es aber nun wirklich nicht geworden.