Review

The Toolbox Murders (8/10)

Anders als der Vorgängerfilm (mit dem ewig versoffenen Cameron Mitchell), ist Tobe Hoopers Verfilmung ein Film, der nicht nur auf brutale Morde und schreiende, halbnackte Frauen und einen Penner in Skimaske setzt, sondern selbst Flair und Spannung kreiert.

Das fängt schon am Anfang des Films an, in dem es regnet und völlig düster ist. Der erste Mord, in dem der Mörder fröhlich hämmert, ist zwar relativ hart, geschieht aber im Off, und das Blut das gegen das Fenster spritzt, ist Himbersyrup und sieht auch so aus. Hooper weis daß, und zielt nicht auf realistische Effekte, sondern auf die ganze Grausamkeit der Szene an sich.

Deshalb ist sein Film auch kein Abklatsch des Mitchell-Films, der, in Anlehnung an The Driller Killer, gleich den Titel "Der Bohrmaschinenkiller" bekam, aber durch eine absurde Ansammlung von Geschrei und blutigen Busen nervte.

Hooper baut seine Story nach dem erster Mord ruhig auf, zeichnet die Charaktere, besonders das Arzt/Lehrerin-Ehepaar , und schafft so eine Identifizierung, die den ganzen Film über anhält.

Zudem wird der Film in der zweiten Hälfte richtig spannend: das Haus im Haus, versteckte Gänge, ein Schaukelstuhl auf dem Dach, Geräusche, all das trägt zur Spannung bei. Die Morde (Bohrer in Kopf, Kopf in Häflten) sind hart, aber nicht zu hart gemacht, sodaß auch die FSK Mitleid zeigte, und einiges durchgehen liess. Dass ist auch genug, denn allein die Vorstellung is grausiger als das Draufhalten mit der Kamera. Explizite Gewalt ist hier nicht vorhanden.

Trotzdem ist Hoopers Film ein clicheehafter: das Motiv des Killers ist Nebensache, das Gesicht sieht aus wie das von Leatherface, die Zähne faul und alles bandagiert, das genügt, um dieser Figur Horror einzuhauchen. Das Haus selber strahlt genug aus, um Horror zu erzeugen: alles ist kaputt, der Lift bleibt stehen, und wer in diesen Keller geht, hat wahrlich Lust zu sterben.

Hoopers Film ist Horrordurchschnitt, aber erträglicher, da er Gore und Spannung gekonnt mixt. Das schwache Ende ist etwas abträglich, macht The Toolbox Murders trotzdem zu solider Horrorkost ohne Magenentleerungszwang.

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