Review

Tobe „TCM“ Hooper widmet sich nun mal dem Slasherfilm. Gar keine schlechte Idee, nur darf man den Film dank der amerikanischen Zensurbehörde MPAA mal wieder nicht so sehen, wie er geplant war.


Das Lusman-Gebäude. In den 40er Jahren ein Ort, an dem sich die Prominenz von Los Angeles wohl fühlte. In unserer Zeit ist der Bau verfallen, und so ist besonders Nell Barrow (Angela Bettis) von dem Appartement nicht gerade begeistert, in welches sie mit ihrem Mann Steven zieht. Die Wände sind dünn, die Nachbarn teils schräg und wirklich funktionieren tut einiges nicht.
Trotzdem bleibt es nicht aus, dass Nell die Polizei rufen muss, da plötzlich Frauen verschwinden, mit denen Nell vorher noch nett geplaudert hat. Richtig nachgehen tut die Polizei der Sache nicht, so ermittelt Nell auf eigene Faust. Dabei fallen ihr seltsame Symbole im Haus auf. Und Nell soll recht behalten...


Auf geht es in die nächste Runde der Slasher-Filme. Auch wenn die Inhaltsangabe es nicht ganz vermuten lässt, das Verschwinden der Frauen hat natürlich einen Grund. Ein maskierter Irrer tötet mit allerlei Werkzeugen besagte Frauen und noch andere mehr. Dazu setzt man ihm eine schöne Skimaske(?) auf, fertig ist der Jason-Verschnitt im Jahre 2005.
Zunächst gibt es hier natürlich nichts, was man nicht schon mal woanders gesehen hat. Besagter Nell wird nicht geglaubt, dass etwas in diesem Gebäude nicht ganz so schön ist, wie es der schmierige Inhaber verlauten lässt, so muss sie sich selber auf die Suche machen und trifft natürlich auch irgendwann auf den Killer und es geht rund. Deswegen bekommt man schauspielerisch auch nicht wirklich was neues geboten, altbekannte Kost ohne Streuung ins gute oder schlechte. Da der Film eh nicht besonders realistisch ist (merkt man besonders am obligatorischen Ende, man fühlt sich sofort zurückgesetzt in die Zeit eines Jason Voorhess oder Michael Myers), wird man auch nicht wirklich von der Schnüffelstory besagter Nell überrascht sein, die so einiges rausbekommt, was vorher niemanden aufgefallen ist.
Natürlich gibt es auch besagte Personen, wo der Slasher-Noob sofort sagt, der muss es sein, wer sonst, und es stellt sich am Ende natürlich heraus, er ist es nicht, wäre ja auch zu einfach. Auf den Mörder kommt eh niemand, da es ins phantastische abdriftet.

Nun mal Butter bei den Fischen, was einen guten Slasher auszeichnet, sind seine Effekte, die der Großteil der Teilnehmer zum Ableben animiert wird. Und da hat sich Tobe Hooper einige nette Ideen einfallen lassen. Einige Effekte wirken in der Tat recht krass und blutig. Technisch sind sie gut gemacht, kommen aber nie in Dimensionen eines „Prowlers“ z.B., wo ja fast minutenlang draufgehalten wurde. Hat aber sicherlich auch damit zu tun, dass die ursprünglichen Morde doch teilweise recht heftig geschnitten wurden, wie man es auch im Film merkt. Dass der MPAA einige Szenen zu drastisch waren, kann man sich gut vorstellen. Man öffne mal seinen Werkzeugkasten und schaue mal rein, was man so alles benutzen könnte. So geschieht es auch hier, der Variation sind keine Grenzen gesetzt, selbst Bohrer und Kreissäge hat besagter Killer im Gepäck und weiß sie auch einzusetzen. Und ist man ehrlich, selbst in der R-Rated sind die Effekte noch gut zu sehen und verfehlen ihre Wirkung bei weitem nicht. Teilweise wundert man sich wirklich, warum gewisse Effekte drastisch geschnitten wurden, dafür z.B. die Kreissäge auch trotz Schnitte noch zeigen darf, was sie so drauf hat. Da man die NC-17 Fassung wohl nicht mehr zu sehen bekommt, muss man sich mit den Deleted Scenes begnügen, die auf manchen DVDs zu finden ist. Dort bekommt man dann die Morde in ungeschnittener Fassung zu sehen.


Fazit: Wie man lesen kann, viel neues bekommt man nicht geboten, aber was soll das Slasher-Genre noch aus den Hut zaubern, was man nicht schon mal irgendwo gesehen hat? Eben, geht nicht, also freut man sich umso mehr, dass hier etwas Abwechslung in die Geschichte gebracht wird. Zwar ist „Toolbox Murders“ nur ein Remake, geht in seiner Direktheit aber ordentlich weiter als sein Vorgänger, wen wundert das auch.
Für Slasher-Fans ist der Film auf jeden Fall einen Blick wert, da hat man schon weitaus schlechteres gesehen. Auch wenn der Mittelteil ein wenig schwächelt, gegen Ende geht es noch mal richtig rund dank Werkzeugkasten und dem passenden Equipment. Wer keine Slasherfilme mag, wird auch mit dem x-ten Vertreter dieser Zunft nichts anfangen können, Fans sollten sich das Teil zumindest mal leihen.

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